KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

87.3.6. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 377

Bearbeitet von Pia Rudolph

KdiH-Band 9

Datierung:

3. Viertel 15. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Südwestdeutschland (Kalender verweist auf das Bistum Konstanz).

Besitzgeschichte:

Zur Herkunft der Handschrift ist nichts bekannt. Im Vorderdeckel Signatur J 65 (Mannheim?) und Hinweis auf Docens Repertorium II Cod. germ. Chart cat. p. 507.

I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, I + 158 Blätter (neue Foliierung 1–157 zählt 89 doppelt), 215 × 149 mm, Bastarda, eine Hand (zweite Hand hat Anweisungen für Bildlücken notiert), einspaltig, 22–28 abgesetzte Verse, zwei- bis vierzeilige rote Initialen (z. T. mit ausgesparten Ornamenten), Tabellen (31v, 32v, 33r, 65v, 66r), Rubrizierung.

Schreibsprache:

alemannisch.

II. Bildausstattung:

87 Bildlücken mit Malanweisungen.

Format und Anordnung:

Für die Illustrationen ist meist ein Drittel, manchmal auch die Hälfte der Seite vorgesehen. Da im Gegensatz zu Nr. 87.3.2. keine leeren Kreise vorgezeichnet wurden, kann zur Rahmung nichts gesagt werden. Nahezu ganzseitig: Gottvater (1v); ganzseitig: Zodiakus- (50r) und Aderlassmann (108r).

Im Kalenderteil (3r–33v) ist jeder Monat über vier bis fünf Seiten angeordnet: Zu Beginn wird vor den Monatsversen eine Lücke für die Monatsarbeit freigelassen, vor dem Kalender, der die letzte oder die letzten beiden Seiten einnimmt, sollte jeweils das Tierkreiszeichen gezeigt werden. Wenn sich der Kalender über zwei Seiten erstreckt, kommt es vor, dass die Bildlücke für die Monatsarbeit noch auf der letzten Seite des Kalenders vom Vormonat zu finden ist, so dass die Anordnung sehr gedrängt wirkt (im Gegensatz dazu Nr. 87.3.1.). Der Kalender macht Angaben zu: goldener Zahl, Neumond in Stunden und Minuten, Sonntagsbuchstaben, Abfolge der Tage in römischer Zählung, Heiligenfesten und Lunarbuchstaben.

Bildthemen:

siehe auch Einleitung zur Untergruppe Nr. 87.3.

Gottvater (1v), Monatsarbeiten und Tierkreiszeichen (3r–27v), Gottvater und Abraham (34r), sieben Planeten (35r–42v), vier Himmelssphären (44v–47v), Zodiakusmann (50r), zwölf Tierkreiszeichen (51v–62v), vier Lebensalter (68v–71v), Urinschau (72v), vier Temperamente (75r–78r), Ringen (81r, gedrängt ganz unten auf dem Blatt), Speisen (83v), Trinken (89v), Schlafender (92v), Arzt und Patient (96v), Baden (97v), Aderlass (103v), Aderlassmann (108r), Essen und Trinken (112r), Wind aus vier Richtungen (113r), Mann und Frau beim Schachspiel (116v), acht Darstellungen zu Schwangerschaft und Kindspflege (120r–133r), Mars neben Jupiter (136r), Drachen (136v), Tod (138r), Unwetter (138v), Mann im Haus vor Feuer (140r), Aderlass am Bein (147r), Behandlung eines Geschwürs (150r), Krankenspeisung (150v), Arzt am Krankenbett (156v). Nach dem Akrostichon wäre auf 158r noch Platz für ein Autorbild gewesen, hier ist allerdings keine Malanweisung gegeben, diese wurde eventuell vergessen (nicht als Bildlücke gezählt).

Zwar sind die Anweisungen für den Illustrator bzw. die Illustratoren trotz ihrer Kürze zum Großteil klar verständlich, trotzdem ist davon auszugehen, dass die Maler das Bildprogramm kannten oder auf eine Vorlage zurückgreifen konnten (so wurde beispielsweise anhand der kurzen Notiz gewúrm vnd kerben [136v] auf das Bildthema ›Drachen und andere Tiere stoßen schlechte Luft aus, wodurch es zum Tod kommt‹ verwiesen).

Literatur:

Schneider (1973) S. 94f. – Menge (1976) S. 47–51.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus