104.3.1. Basel, Universitätsbibliothek, A III 26
Bearbeitet von Wolfgang Augustyn
KdiH-Band 10
Um die Mitte des 15. Jahrhunderts.
Basel.
Die Handschrift stammt aus dem Basler Kartäuserkloster (Besitzvermerk 1r). Neben der Signatur F cxxi belegt ein späterer Vermerk, dass der Codex mindestens zeitweise in der Bibliothek der Laienbrüder verwahrt war: B lxix pro libraria vulgarium codicum (1r).
2r–284v |
Österreichischer Bibelübersetzer, ›Psalmenkommentar‹ mit Auslegung des Nikolaus von Lyra
Vorrede (Propheta magnus surexit luce. Es ist ze merken daz ettliche psalmen sint die man bloesliche allein noch der geschriffte uerstott und das selbe heisset lipliche uerstanden … Man sol ouch wissen das ein hochgelerter meister der heiligen geschriffte der heisset bruoder Niclaus von lyra ein mynner brüder dyse betútunge zuͦ tútsche gemacht hat úber den psalter – … [3r Schluss der Vorrede:] vor den er das buoche der psalmen wider geschriben hett. Diss ist der tútsche psalter in drigerley wise zuo dem Ersten der tútsche texte schlechtikliche noch dem latine Dar noch die glose mit dem texte Vnd zuo dem dritten mole zuo Jeglichem tútschen vers der latinische vsswendig uff dem spatium etc. [Ps 1,1:] Selig ist der man der nit abgienge in den ratte der vnguͦtten Vnd der an der súnder wege nit gestanden ist … [3v Anf. der Glosse:] Diss ist die glosse mit dem Texte. Selig ist … das ist selig ist der der da feste stot in guͦtten werken vnd da uon nit engatt …–… [283r Glosse zu Ps 74:] Die gloss mit dem texte. Gott wyr bekennen dir das ist …–… die sich gerechtigkeitt flissen und sich von súnden kerent etc. (Übereinstimmende Übertragung in Schaffhausen, Stadtbibliothek, Cod. Gen. 25, 2r–365r)
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Papier, 288 Blätter, 288–290 × 210–212 mm, Bastarda, ein Schreiber, einspaltig, 29 Zeilen, Psalmen und Glossen durch rote Überschriften gekennzeichnet, Psalmverse rot unterstrichen, lateinischer Psalmentext zwischen zwei roten Linien marginal ergänzt, wechselnd rote und blaue Initialen mit Knospen-Fleuronné am Beginn der Textabschnitte, größere gemalte Initialen (3r S, 77v G, 150r I, 202v D).
alemannisch, lateinisch.
Drei figürliche Initialen.
Im Binnenfeld der drei großen Initialen jeweils David als Prophet (2r P, 97r U, 202v D) inmitten einer Landschaft. Federzeichnungen von Vögeln im Bas-de-page (12r, 94r, 130r). Die figürlichen Darstellungen und der aufwendige Rankendekor (2r) stammen von zwei Malern einer in der Basler Kartause tätigen Werkstatt um den Schreiber und Kartäuserbruder Heinrich Vullenho (1403/04 bis nach 1467) aus Utrecht.
bräunliches Rot, Grün, Blau, Gelb, Ocker.
Abb. 74: 2r. P-Initiale: David als Prophet.
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