KdiH

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104.3.2. Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 11

Bearbeitet von Wolfgang Augustyn

KdiH-Band 10

Datierung:

26. April 1407 (159va).

Lokalisierung:

Niederösterreich.

Besitzgeschichte:

Spätestens seit dem 17. Jahrhundert im Besitz des Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg (1r Can. reg. Claustroneoburg. bibliothecae iure sum inscriptus 9. Octob. 1655).

Inhalt:
2ra–159va Österreichischer Bibelübersetzer, ›Psalmenkommentar‹ mit Auslegung des Nikolaus von Lyra
2ra Propheta magnus surrexit in nobis luce capitulo septimo (Lc 7,16). Es ist cze merkchen, das etleich salm sind, die man plozleich nur nach der geschrift verstet ... Beatus vir ... Sälig ist der man. Das ist: Heilig ist der man (vgl. Ratcliffe [1965] S. 48)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 159 Blätter, 410 × 285 mm, Textura (Psalmtext, lateinisch und deutsch, mit roter Überschrift Textus) und Bastarda (Kommentar, mit roter Überschrift Glosa), eine Hand (159va Leonard Hakchenberger de Aschpach), zweispaltig, 42–59 Zeilen, Überschriften und Zwischentitel rot, Lombarden blau und rot, neun Deckfarbeninitialen mit weißem Rankendekor und langen, den Schriftspiegel flankierenden Ausläufern mit Ranken und Blatt- oder Blütenmotiven am Ende zur Achtteilung: 2ra B zu Ps 1, 29vb D zu Ps 26, 44rb D zu Ps 38, 61rb D zu Ps 52, 77rb S zu Ps 68, 116ra E zu Ps 80, (C zu Ps 97 fehlt,) 130ra D zu Ps 109, ferner 2ra P zur Vorrede und 118ra zum Beginn des als Responsorium häufig gebrauchten zu Ps 101 D(omine exaudi orationem meam).

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

Eine Miniatur.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Die grün gerahmte Kreuzigungsdarstellung auf 129v gegenüber dem oft – gemäß der Acht- und/oder Zweiteilung des Psalters – hervorgehobenen Ps 109 (Kahsnitz [1979] S. 125–127) annähernd in der Größe des Schriftspiegels, zeigt Christus mit einem Nimbus aus Blattgold und Maria mit halberhobenen Händen und Johannes mit einem Buch als Attribut unter dem Kreuz. Durch die Ps 109 zitierende Selbstaussage Jesu (Mt 22,41–46, bes. 44) war die auf Christus bezogene Auslegung des Psalmtexts vorgegeben. Christus ist dargestellt mit beinahe geschlossenen Augenlidern, aus seinen Wunden tritt Blut hervor, das sich bis zu den Beinen hinab ergießt. Das Kreuz steht auf einer die Landschaft andeutenden grünen Fläche, der Hintergrund in einem wohl durch Mischen mit Weiß erreichten, hellen Violett ist teppichartig durch eine sich vielfach verzweigende Goldranke mit verschiedenfarbigen Blüten an den Enden gestaltet. Das durch Verschattung malerisch angedeutete Profil des Rahmens und die scheinbar verschatteten Schmalseiten der Kreuzbalken sollen Räumlichkeit anzeigen. Unter dem Rahmen befindet sich ein goldgerahmtes Medaillon mit den Auftraggebern oder Stiftern der Handschrift (?), einem knienden Paar und den vor ihm knienden Kindern, auf der Seite des Mannes mehrere Söhne, gegenüber deren Schwestern. Sie blicken mit gefalteten Händen nach oben, zum Kreuz Christi. Der Stil des Buchmalers ist geprägt von den Arbeiten der Wiener Hofwerkstatt (Schmidt [1963]).

Farben:

Blau, Braun, Grün, Gelb, Karmesinrot, Weiß, Gold.

Literatur:

Pfeiffer/Černik (1922) Bd. 1, S. 6 und VIII; Haidinger (1983) S. 23f. – Bischoff (1954/1981) S. 134, Nr. 78; Schmidt (1963) S. 20, Nr. 82; Ratcliffe (1965) S. 48; Schöndorf (1967) S. 80; Kibelka/Hilgers (1970) S. 393; Verborgene Schönheit (1998) S. 42, Nr. 50.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 75: 129v. Kreuzigung und Stifterbild.

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Abb. 75.