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26B.2. Robertus Monachus, ›Historia Hierosolymitana‹, deutsch

Bearbeitet von Kristina Domanski und Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Die vom Mönch Robertus im Benediktinerkloster St. Remigius in Reims zwischen 1112 und 1118 verfaßte ›Historia Hierosolymitana‹ beschreibt die Geschichte des ersten Kreuzzugs vom Aufruf Papst Urbans II. im Jahre 1095 bis zur erfolgreichen Eroberung Jerusalems 1099. Unter allen Berichten über den ersten Kreuzzug ist die ›Historia‹ des Robertus die am weitesten verbreitete. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Rezeption scheint dabei im deutschen Sprachraum zu liegen (vgl. Rudolf Hiestand: Il cronista medievale e il suo pubblico. Alcune osservazioni in margine alle storiografia delle crociate. Annali della facultà di lettere e filosofia dell’ Università di Napoli 28 [1984–85], S. 207–227, besonders die Übersicht S. 227). Im 15. Jahrhundert erfuhr sie hier vier voneinander unabhängige Übersetzungen ins Deutsche, eine fünfte deutsche Bearbeitung erschien 1584 als Teil des ›Reyßbuch deß heyligen Lands‹ bei Sigmund Feyerabend in Frankfurt (VD16 F 902; zur deutschen Überlieferung Barbara Haupt: Robertus Monachus (Robert von St. Remi) OSB. In: 2VL 8 [1992], Sp. 115–117; Thomas Martin Buck: Von der Kreuzzugsgeschichte zum Reisebuch. Zur Historia Hierosolymitana des Robertus Monachus. Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 76 [2002], S. 321–355).

Zwei der deutschsprachigen Fassungen haben Bildzyklen hervorgebracht: Von der chronologisch an zweiter Stelle stehenden, anonymen Übersetzung ist eine von zwei erhaltenen Handschriften mit Illustrationen ausgestattet (St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 658 [Nr. 26B.2.1.]; München, Staatsbibliothek, Cgm 224 ohne Bilder). Die St. Galler Handschrift war ursprünglich mit 22, davon elf doppelseitig angelegten Federzeichnungen bebildert. Die Schreibsprache deutet auf ihre Entstehung im Bodenseeraum, bzw. der Ostschweiz, dort dürfte sie auch illustriert worden sein.

Eine weitere, Heinrich Steinhöwel zugeschriebene Übersetzung erschien 1482 als illustrierter Druck bei Johann Bämler in Augsburg (Nr. 26B.2.a.). Zuvor kursierte diese Fassung auch in handschriftlicher Form, jedoch ohne Illustrationen (Frankfurt, Stadt- und Universitätsbibliothek, Ms. germ. qu. 111 [datiert 1465]; London, British Library, Add. 22622 [datiert 1471]; sowie unvollständig: München, Staatsbibliothek, Cgm 252 [siehe Nr. 29.1.3., Nr. 40a.0.1.]. Johann Bämlers Druck mit dem Titel ›Historie wie die türcken vnd andere geschlecht der vngleübigen die cristelichen kirchen vor vil iaren in manigerleÿ weiß angefochten … haben‹ enthält dagegen einen Zyklus von 48 Holzschnitten, eine zwei Jahrzehnte später erschienene Neuausgabe von Lukas Zeissenmair (Nr. 26B.2.b.) übernimmt aus Bämlers Druck lediglich das ganzseitige Titelbild (Aufruf Urbans II. zum Kreuzzug), verzichtet aber auf weitere Bildbeigaben.

Die im gedruckten KdiH verwendete vierstellige Nummerierung (Nr. 26B.2.1.1., 26B.2.2.a. und 26B.2.2.b.) wurde in der Datenbank-Version in eine dreistellige umgewandelt (Nr. 26B.2.1., 26B.2.a. und 26B.2.b.).

Editionen:

Lateinischer Text: Robertus monachus, Historia Iherosolimitana. In: Recueil des historiens des croisades. Historiens occidentaux. Vol. 3. Paris 1866, S. 717–882.

Deutsche Übersetzungen: Paul Graf von Riant: Alexii I. Comneni romanorum imperatori ad Robertum I. Flandriae comitem epistola spuria. Genf 1879, S. 25–34 (Alexius-Brief nach St. Gallen, Cod. 658). – Stephan Fuchs: Die St. Galler Übersetzung der »Historia Hierosolymitana« des Robertus Monachus. Magisterarbeit [masch.] Frankfurt 1990, S. 56–153 (Prologe, Briefe, Buch I–II nach St. Gallen, Cod. 658).