26B.5. ›Schonne hystorie van wunderlyken gescheffthen der herren tho lyfflanth myth den rüssen vnde tartaren‹
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
Die Livländische Chronik über die Vertreibung der Russen und Tartaren 1491–1507 wurde Ende 1507 oder 1508 mit großer Wahrscheinlichkeit von Christian Bomhower, Sekretär des Ordensmeisters Wolter von Plettenberg, Gesandter beim päpstlichen Stuhl, später (1514–1518) Bischof von Dorpat, verfaßt. Sie war als Propagandaschrift für den zweiten Livlandablaß von 1508 konzipiert, in der Absicht, auf diese Weise Livland insbesondere aus Niedersachsen und Westfalen finanzielle Unterstützung für weitere drohende Abwehrkämpfe gegen Rußland zu verschaffen.
Die ›Schonne hystorie‹ steht weder mit der (älteren) ›Livländischen Reimchronik‹ eines unbekannten Verfassers in Zusammenhang (zwischen 1291 und 1298; vgl. Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 367 mit bescheidener zweifarbiger Initiale in schlichtem Federwerk), noch mit der ›Jüngeren Livländischen Reimchronik‹ des Priesterbruders Bartholomäus Hoeneke aus Osnabrück (zwischen 1315 und 1348), die in Johannes Renners ›Liflendischer Historien Negen Boker‹ erhalten ist (Bremen, Staats- und Universitätsbibliothek, msa 0171, Autograph um 1582 mit Federzeichnung von eigener Hand; eine ältere Erstfassung von 1556–61, mit Wappen der Ordensmeister, befand sich bis zum zweiten Weltkrieg in der Stadtbibliothek Lübeck: Ms. hist. 4º 41).
Eynne Schonne hystorie van wunderlyken gescheffthen der heren tho lyfflanth myth den rüssen vnde tartaren. Hrsg. von