KdiH

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74.7.6. Luzern, Zentral- und Hochschulbibliothek, Msc 31 fol.

KdiH-Band 8

Datierung:

Um 1425.

Lokalisierung:

Westliches Württemberg.

Besitzgeschichte:

Die Handschrift ist vermutlich im Auftrag von Bernhard I. von Eberstein (1381–1440) und seiner Gemahlin Agnes von Vinstingen (Allianzwappen der beiden Häuser 1r) entstanden und war möglicherweise für das Zisterzienserkloster Herrenalb, das Hauskloster der Eberstein, bestimmt. Sie steht wohl im Zusammenhang mit der Handschrift Frankfurt a. M., Ms. germ. qu. 4 (Nr. 3.2.2.), einem Widmungsexemplar der ›Alexandreis‹ des Ulrich von Etzenbach für Bernhard I. von Eberstein zur Vermählung mit Agnes von Vinstingen 1420. Der zweite Schreiber der Frankfurter Handschrift Anndreas Rös de Bissingen (228rb) ist identisch mit dem Schreiber der Luzerner Handschrift. Wie die Handschrift ins Luzerner Franziskanerkloster gelangte, ist nicht bekannt.

Inhalt:
1r–297r ›Elsässische Legenda aurea‹
Lu1 (Williams/Williams-Krapp [1980] S. XXI); Sommerteil Nr. 86, 101, 88, Sondergut Nr. 7, 181, 182, 91, 92, Sondergut Nr. 1, 93–95, Sondergut Nr. 3, 96–100, 102, 183, 103–109 (Reihenfolge nach dem im Druck befindlichen Katalog zu den mittelalterlichen Handschriften Luzerns von Peter Kamber)
297r–v Sprüche
Drü ding sint die den heiligen geiste irret...Es ist selig der immer recht tut
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 300 + I Blätter, 290 × 205–210 mm, Bastarda, eine Hand (Andreas Rös), einspaltig, 21−24 Zeilen, rubrizierte Überschriften und mehrzeilige Initialen, 1r am Textbeginn eine rote Lombarde mit ornamentaler Schaftaussparung mit blau geäderter Akanthusranke.

Schreibsprache:

westschwäbisch (Kunze [1970a] S. 271: westschweizerisch), oberrheinalemannisch (Kamber / Mangold [2019] S. 113).

II. Bildausstattung:

Drei historisierte Initialen (1r, 195r, 286r), ein Maler.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung:

Die fünf- bis sechszeiligen Initialen zu Beginn der Legenden zeigen jeweils einfache Illustrationen auf rechteckigem oder quadratischem Grund in grün (1r) oder blau (195r, 286r), doppelt gerahmt. Die erste Initiale (1r) bezieht sich nicht auf den Text, sondern auf die Vermählung Bernhards I. von Eberstein mit Agnes von Vinstingen: rot-blau ornamental gespaltene Initiale mit Blattausläufern auf gerahmtem grünem Grund von Blättern oder Ranken, mit Profilmasken am linken Rand. Im Binnenfeld das Allianzwappen Eberstein-Vinstingen mit Helmzier: ein Mann mit Bischofsmitra und roter Rose für Eberstein, ein weiß-blauer Hund für Vinstingen. Das identische Motiv auch in der Handschrift Frankfurt a. M., Ms. germ. qu. 4 (Nr. 3.2.2.), 172rb. Die Wappen beider Häuser einzeln, mit einer Kette verbunden, mittig über dem Schriftspiegel von 1r. Die Figuren 195r und 286r sind von ungeübter Hand in groben Linien in Bewegung gezeichnet, Faltenwurf der Kleider durch von Farbe frei gelassene Partien modelliert, Michael grün hinterlegt, die Flügel rot gepunktet, runde Gesichter, Figur der Katharina mit fahrigen Schlangenlinien eingefasst.

Bildthemen:

Verbindung der Häuser von Eberstein und von Vinstingen (1r), Erzengel Michael beim Kampf gegen den Drachen (195r), Katharina von Alexandrien (286r) mit den üblichen Attributen Rad, Schwert und Krone.

Farben:

Blau, Rot, Grün, Gelb, Weiß, Schwarz.

Literatur:

Kamber / Mangold [2019] S. 112–113.– Kunze (1970a) S. 271; Williams/Williams-Krapp (1980) S. XXI; Williams-Krapp (1986) S. 43f.; Prag – Luzern – Engelberg (2015) Kat.-Nr. 9, S. 36f. (1r).

Abb. 75: 286ra. Katharina von Alexandrien.

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Abb. 75.