74.7.5. Linz, Oberösterreichisches Landesarchiv, Herrschaftsarchiv Steyr, Hs. 1559
Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt
KdiH-Band 8
1474.
Österreich (Salzkammergut).
Schreiber und vermutlich Erstbesitzer war Petrus Schinner, der sich 1474 im Kolophon als Bürger in Hallstatt (Salzkammergut) ausweist (siehe unten I.). Im 16. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Zisterzienserstift Rein-Hohenfurt, so die Einträge auf 99v, 105v vor und nach der Laurentiuslegende: Frater Laurentius prior et professus in Runa [Stift Rein] Anno MDLXVI die mensis Septembris XIII. Gloria, Summe, tibi [...] 1578. Möglicherweise war Laurentius auch Getreideverwalter im Kloster, wie zwei Einträge nahelegen: 99v granarius (durchgestrichen, über der Zeile: prior); 105v: laurentius granarius (der Eintrag verschmiert). Im Vorderdeckel ist das Exlibris der Fürstlich Lambergschen Bibliothek eingeklebt: Ex Bibliotheca Serenis Principis de Lamberg mit der alten Signatur (?): 4948 IT. Die Herrschaft Steyr war von 1614 bis 1938 im Besitz der gräflichen, später fürstlichen Familie Lamberg und wurde dann an den Staat verkauft. Von 1939 bis 1948 gelangten die Archivalien in das Oberösterreichische Landesarchiv.
Vra–Vrb | Inhaltsverzeichnis | |
1. | 1ra–260rb |
›Elsässische Legenda aurea‹
Li 1
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2. | 261va–284vb |
Elisabeth-Legende II
Der lieben frouwen sant Elysabeten der lantgrefin leben
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Papier, V + 284 + IV Blätter (I–cclxxxiiij [alte Zählung, Inhaltsverzeichnis ungezählt], vor Bl. 1 zwei Blätter herausgeschnitten), 265 × 205 mm, Bastarda, eine Hand (Finitus est liber iste Sabbato post Conuersionem Sancti Pauli per me Petrum Schinner Ciues Jn Hallstat Anno 14c Septuagesimo Quarto [1474, 284vb]), zweispaltig, 26–34 Zeilen (im hinteren Teil der Handschrift enger geschrieben), rote Initialen und rote Überschriften, Heiligennamen rot unterstrichen, einige Initialen mit Kritzeleien (244ra) und fratzenhaften Gesichtern (173rb, 215rb, 224va), D-Initiale 248ra mit Jahreszahl 1519 und einem gekritzelten Wappen (?).
bairisch-österreichisch
67 Bildlücken von unterschiedlicher Größe.
Der Umfang der Bildlücken reicht von einer Viertelspalte bis zu eineinhalb Spalten. Die Freiräume befinden sich jeweils vor dem Legendentext nach der Überschrift zur Legende.
Die Lücken sind vorhanden für die Legenden (die Reihenfolge nach der Handschrift) Nr. 101, 89, 90, 181, 182, Felicitas (II, Sondergut Nr. 6), 109, Heinrich (I, Sondergut Nr. 1), 93, 94, Arbogast (Sondergut Nr. 3), 96–100, 102, 92, 183, 104, 105, 110, 112, 184, 114, 185, 117, 113, 118, 108, 120, 123–126, 130–135, 137, 138, 140–142, 145, 147, 156, 186, 190, 157, 159–162, 165, 166, 158, 169, 172, 173, 175, 177, 179, 180, 187. Eine Spalte nach Legende Nr. 109 (Die macchabäischen Brüder) ist frei und wohl zur Illustrierung vorgesehen, auch wenn sonst jeweils die Freiräume zu Beginn einer Legende zu verzeichnen sind. Die Überschrift zur nachfolgenden Benedikt-Legende ist knapp unter den Blattrand und teilweise beschnitten direkt über den Text gesetzt, nicht über den Freiraum. Für Text 2 ist kein Bildfreiraum vorhanden.