KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

26A.28.3. Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. Ettenheimmünster 11

Bearbeitet von Christine Stöllinger-Löser

KdiH-Band 3

Datierung:

1467 und 1490–1500.

Lokalisierung:

Überlingen.

Inhalt: Sammelband mit historischen Schriften; siehe Nr. 26B.1.1. (Ulrich Richental, ›Chronik des Konstanzer Konzils‹). Darin u. a.:
3. 171r–347va Jakob Twinger, ›Chronik‹ (Fassung A), ohne Vorrede, Kap. 1–6 (Ende des Kaisertextes 249vb mit Datierung 1396, Nachträge zu den Kaisern bis 1596, zu den Päpsten bis 1605; inseriert 286r–288r die ›Türkenbulle Papst Calixtus’ III.‹, Datierung 1456; Kap. 4 beendet 305va mit Datierung 1388; Kap. 5 und 6 unvollständig)
I. Kodikologische Beschreibung:

Kodikologische Angaben siehe Nr. 26B.1.1. Der Teil der Twinger-Chronik ist von Hand A geschrieben, mit verschiedenen Nachträgen Jakob Reutlingers aus dem späten 16. Jahrhundert (z. B. 244rv, 248vb–250vb, 280r–285r), der mit der Bindung auch zusätzliche Blätter für Nachträge einbinden ließ; leere Blätter: 128r–170v, 226ra–228r, 251–258, 285v, 289v (außer drei Zeilen oben)–291v, 306–311, 336v, 393v–396v, 402–480; ab Blatt 173 zweispaltig, 39–42 Zeilen.

Schreibsprache:

bodenseealemannisch-schwäbisch.

II. Bildausstattung:

In der Handschrift sind im Bereich der Twinger-Chronik (171r–347v) ebenso wie für die nachfolgenden Texte, aber auch schon im Schlußteil der vorangestellten Chronik Richentals, zahlreiche Leerräume festzustellen, die auf ein umfangreiches Programm nicht ausgeführter Initialen und Miniaturen schließen lassen: für größere Initialen (11 bis 15 Zeilen) in Kap. 1, 171r G[ot], 184rb S[aul], 184va D[avid], 185ra S[alomon]; für kleinere in Kap. 3 ab 261v vor einigen Papstnamen (drei bis sechs Zeilen); außerdem mehr als 60 meist spaltenbreite, manchmal zwei Spalten breite Freiräume (ca. 10 bis 29 Zeilen hoch) für Bilder, nicht zu Beginn der Kapitel wie in den anderen Twinger-Handschriften, sondern im laufenden Text der jeweiligen Abschnitte: 171r und 171v je untere Hälfte der Seite, 172r und 172v bis auf zwei Rubriken leer, 173r (drei Leerräume), 173vb, 174ra (zwei Leerräume), 174rb (zwei oder ein doppelt breiter Leerraum), 174va, 175ra, 175vb, 176va, 177vb, 178va–b (drei Leerräume bzw. über zwei Spalten), 179rb, 181ra, 182va, 182vb, 186va, 187ra, 190ra, 191rb, 191va, 193vb, 197vb, 198vb, 202vb, 204ra, 204va, 208vb, 218vb, 219ra, 219va, 219vb, 220ra, 222ra, 223ra–224vb zwischen Rubriken (mit 23 Namen christlicher Königreiche) nur Leerräume, 225ra (Text: Priesterkönig Johannes), 225rb (ganze Spalte; Text: heidnischer Sultan und Khan), 225va–b (ganze Seite, nur Rubriken betr. verschiedene Herrscherhäuser), 228va (Karl der Große), 228vb (zwei Leerräume), 229vb, 236va (die Überführung der Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln unter Kaiser Friedrich I.), 240rb, 261rb, 261v (ganze Seite), 265rb, 266rb, 267vb, 268ra (Marienmirakel), 292r (Beginn von Kap. 4; Freiraum wohl für Rubrik), 292va. Weitere Freiräume waren vermutlich für nicht ausgeführte Rubriken bzw. Textnachträge vorgesehen. Die Freiräume für Bilder finden sich vor allem im alttestamentlichen Teil, in den darauf folgenden Teilen vor allem bei der Geschichte Roms, nach Karl dem Großen nur noch vereinzelt bis zum Ende des Papstkapitels; ein möglicher Bildraum noch am Anfang von Kapitel 4 (292va: erster König von Frankreich). Aufgrund der jeweiligen Plazierung ist auf die geplante Darstellung der traditionell bevorzugten Ereignisse oder Personen zu schließen (Schöpfung, Sündenfall, Kain und Abel, Arche Noe etc.; Lucretia, Romulus und Remus, Cäsar, Phocas, Heraklius / Kreuzeserhöhungslegende). Sie dürfte nicht an der sonstigen, wesentlich sparsameren Illustrierung der Twinger-Chronik orientiert gewesen sein. – Aus den Freiräumen in den nachfolgenden Texten ist ebenfalls eine geplante Darstellung vor allem alttestamentlicher Geschehnisse erschließbar.

Die von Rott (1933) S. 133 Anm. 4 zitierten Notizen des Miniaturisten Martin Walck an zwei Stellen der Handschrift (355vb und 371vb, mit dem Datum 1503), aus denen er auf eine weitere geplante Twinger-Handschrift schloß, stehen nicht im Rahmen des Twinger-Textes.

Literatur:

Preisendanz (1932/1973) S. 10–12. 94 f.; Längin (1974) S. 100 Nr. 164. 189 f. – Rott (1933) S. 132 f.; Oppitz (1990) Bd. 2, S. 578 f. (Nr. 742); Wacker (2002) S. 250 f. Anhang II, S. II–V; Sigismundus (2006) S. 456 f., Nr. 5.24 (mit Abb. S. 456); Ehrle/Obhof (2007) S. 30 f., Abb. 17 (23v/24r).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus