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74.6. ›Münchner Apostelbuch‹

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 8

Das sog. ›Münchner Apostelbuch‹ (der Name leitet sich vom Aufbewahrungsort der ersten von Wilhelm [1907] entdeckten Handschrift, dem Cgm 361, ab) überliefert die Prosaauflösung der Legenden 1–15 des zweiten ›Passional‹-Buches. Es gehört zu den Legendaren, in denen die Zusammenstellung nach Heiligentypen – hier den Aposteln – vorgenommen wurde, erweitert um die Apostelschüler Barnabas, Lukas und Markus. Es überliefert damit einen enger gefassten Textbestand als das ›Passional‹, wo auch Michael mit weiteren Engeln, Johannes Baptista und Maria Magdalena als boten des Erlösers berücksichtigt sind. Die erhaltene Überlieferung ist schmal, nur in drei Handschriften ist der Text in unterschiedlichem Umfang erhalten: München, Cgm 361; Prag, Nationalbibliothek, Cod. I C 40 und Seitenstetten, Stiftsbibliothek, Cod. 313. Zwei dieser Handschriften zeigen illustrative Elemente. Aus Cgm 361 (Nr. 74.6.1.) wurde ein Kupferstich abgelöst, dessen Motiv der Trinität in Beziehung zum Beginn des ›Apostelbuchs‹ gesetzt werden kann (Schmidt [2003] S. 52). Der Text selbst ist nicht illustriert, der zu Textbeginn vorhandene Initialschmuck (im KdiH nicht berücksichtigt) setzt jedoch ebenfalls einen dekorativen Akzent. Ein ausdrücklicher Text-Bild-Bezug ist nur in der illustrierten ›Apostelbuch‹-Handschrift aus Seitenstetten (Nr. 74.6.2.) angelegt, die mit fünfzehn meist ganzseitigen Illustrationen einen Bildzyklus zu den in dieser unvollständig erhaltenen Handschrift überlieferten Legenden enthält. Durch die variierende Position im Text hebt sich das hier vorliegende Bildprogramm von der übrigen Stoffgruppe insofern ab, als die Illustrationen mehrfach eng an Einzelepisoden im Text angebunden sind und den nachfolgenden Text detailgenau im Bild umsetzen. Der gewöhnliche Aufbau, die Illustration grundsätzlich an der Textgrenze zur folgenden Legende oder, im Fall der Martyrologien, des Eintrags zu platzieren, wird damit variiert.

Nur das ›Münchner Apostelbuch‹ ist illustriert. Die beiden weiteren, bei Williams-Krapp (1986, S. 28f.) aufgeführten Apostelbücher, das ›Salzburger Apostelbuch‹ und das ›Trierer Apostelbuch‹, sind nicht bebildert.

Editionen:

Teileditionen bei Wilhelm (1907) [Thomas-Legende, Teile aus der Jacobus-Legende nach Cgm 361]; Bok (1984/85) [Barnabas-Legende nach Prag, Nationalbibliothek, Cod. I.C.40].

Literatur zu den Illustrationen:

Schmidt [2003] S. 51f., 358.