KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

74.5. ›Passienbüchlein von den vier Hauptjungfrauen‹

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 8

Das ›Passienbüchlein von den vier Hauptjungfrauen‹, dessen Titel den Drucken von Karweysse (1492, GW M29578) und Kachelofen (1508, VD16 ZV 31867; dazu Rautenberg [1996] S. 36f.) entnommen ist, gehört zu den kleineren versifizierten Sammlungen von Legenden kultmäßig bedeutender weiblicher Heiliger. Es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung der Legenden zu den Heiligen Barbara, Dorothea, Katharina von Alexandrien und Margareta von Antiochien eines vermutlich ostmitteldeutschen Verfassers aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Zugehörigkeit zur Deutschordensliteratur wurde immer wieder diskutiert (Forschungsüberblick bei Rautenberg [1996] S. 40f.), eine eindeutige Klärung der Frage nach der Entstehung konnte bislang jedoch nicht herbeigeführt werden. Die vier Texte sind sowohl als Gesamtwerk als auch als Einzellegenden in Sammelhandschriften und Drucken überliefert. In der illustrierten Berliner Handschrift Ms. germ. quart. 2025 sind die Einzellegenden zu Margareta und Dorothea als schlichte Nacherzählung der wichtigsten Fakten präsentiert, ausgestattet mit je einer Illustration zu jeder Heiligen. Die Texte geben keinen Hinweis auf die beiden hier nicht enthaltenen Legenden. Es ist kein Prolog vorhanden. Die Darstellungen fügen sich stimmig in das Illustrationskonzept der Handschrift ein, nach dem zwei Illustratoren die Heiligen entweder in einem Architekturrahmen mit ihren Attributen darstellen oder, eingebunden in eine Landschaftsdarstellung, in einer aus der Legende entnommenen Situation (mit gleichem Konzept auch in den ›Mitteldeutschen Predigten‹, vgl. Stoffgruppe 103. Predigten). Dorothea ist im Codex an zwei Stellen illustriert. Außer in der Illustration zum ›Passienbüchlein‹ wird sie ein weiteres Mal vor dem Gebet an die Heilige, das in der Handschrift der Auslegung der Apostelnamen folgt, in einer Illustration gezeigt (340v), dort in einer Simultandarstellung: Der Engel in Gestalt des nackten Jesus überbringt ihr den Korb mit Rosen, der ihm vom Himmel herabgereicht wird. Dorothea kniet dabei, neben ihr steht der Folterknecht mit erhobenem Schwert. Der Überlieferung in der Berliner Handschrift misst Rautenberg (1996, S. 42) besondere Bedeutung bei der »Frage der handschriftlichen Tradition der reichen Kölner Drucküberlieferung« des ›Passienbüchleins‹ bei, da durch diese Handschrift »der handschriftliche Überlieferungsraum in den Westen hinein ausgedehnt wird« (Rautenberg [1996] S. 45).

Editionen:

Jefferis (2010) S. 229–241 (Dorothea-Legende).

Literatur zu den Illustrationen:

Aderlaß und Seelentrost (2003) S. 221–223; Rautenberg (1996) S. 45f.