KdiH

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75.0.9. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm. 66

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 8

Datierung:

Ende 13. / Anfang 14. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Süddeutschland.

Besitzgeschichte:

Aus dem 1803 aufgehobenen Benediktinerkloster Oberaltaich. S. 62 Namenseinträge des 15. Jahrhunderts: vlricum dictum hainndel, domini Eberhardi heilingstetter Celerarii.

Inhalt: Oberaltaicher Evangelistar
1. S. 3 ›Cisioianus‹, lateinisch
Nachtrag 15. Jahrhundert
2. S. 4a–b Vier Perikopen, lateinisch mit deutschen Rubriken
Mt 1,18ff., Io 1,1ff., Mc 16,14ff., Lc 11,9ff.
3. S. 5a – S. 61b Evangelistar, deutsch
Evangelienlesungen für Sonn-, Fest- und Wochentage durch das Jahr, Temporale von Weihnachten (Lc 2,1ff.) bis zum 4. Adventssonntag (Io 1,19ff.), nach Freitag nach Pfingstoktav (Lc 17,1ff.) sind Perikopen aus dem proprium de sanctis und dem commune sanctorum ergänzt (Johannes, Peter und Paul, Apostel etc. 36r Kirchweih)
4. S. 61b ›Die sieben Gaben des Heiligen Geistes‹
5. S. 61b ›Die sechs Werke der Barmherzigkeit‹
6. S. 62 Anfang eines ›Cisioianus‹, lateinisch
Nachtrag 15. Jahrhundert
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 30 Blätter (modern paginiert S. 3–62, dazu zwei neue Vorsatzblätter; früher zusammengebunden mit München Clm 9681 und Clm 29208(19 [früher Clm 29007e], das Einzelblatt Clm 29208(19, paginiert S. 1–2, war in Cgm 66 ursprünglich als Spiegelblatt verwendet), 195 × 148 mm, gotische Minuskel, eine Hand, zweispaltig, 40–45 Zeilen, rote Majuskeln, Überschriften, Strichel, Kapitellombarden über zwei Zeilen. S. 3 und S. 62 einspaltig, Nachtragsschreiber des 15. Jahrhunderts.

Schreibsprache:

ostmittelbairisch.

II. Bildausstattung:

Text 2 und 3 bilden eine Einheit. Text 2 mit Federzeichnung S. 4, Text 3 mit figuralem Zeilenfüller S. 61b (Drache). Beides offenbar von Schreiberhand.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen, Farben:

Die Perikopenseite mit Bildstreifen (lateinisch mit deutschen Rubriken) bildet die Einleitung zum deutschen Evangelistar (deutsch mit lateinischen Perikopeninitien).

Der dreiteilige Bildstreifen halbiert die zweispaltig angelegte Perikopenseite horizontal über beide Spalten, so dass die Perikopen jeweils ein Seitenviertel füllen. Allenfalls mittelbar auf ebendiese Perikopenauswahl bezogen (Mt 1,18ff.: Vigil vor Weihnachten; Io 1,1ff.: 3. Weihnachtsmesse; Mc 16,14ff.: Christi Himmelfahrt; Lc 11,9ff.: unklarer Festtagsbezug) zeigt der Bildstreifen eine eigenwillige Verkündigungsdarstellung: Drei Halbfiguren, in der Mitte Jesus Christus (Hernad [2000]: »Christuskind« [?]) in Frontaldarstellung, flankiert von Sonne und Mond, hält mit beiden Händen eine Schrifttafel mit den Worten der Selbstoffenbarung vor die Brust (Ego Svm), rechts und links der Mitte leicht zugewandt Maria und Erzengel Gabriel mit Spruchbändern (Ecce ancilla dei, Aue gratia plena dominus Jesus), alle drei mit lateinischen Namensbeischriften. Oben und unten eingefasst durch Perlenlinie, Seitenleisten mit stilisiertem Vierpassmuster. Kontur und Binnenzeichnung in Schwarz, Dekor in Rot.

Literatur:

Petzet (1920) S. 109f. – Walther (1889) Teil 1, Sp. 347f.; Splett (1987) S. 19*, Nr. 10; Hernad (2000) Textbd. S. 108, Nr. 167, Tafelbd. S. 155, Abb. 361 (S. 4).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 104: S. 4. Verkündigung.

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Abb. 104.