39.5.8. Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. milit. 4º 31
Bearbeitet von Rainer Leng
KdiH-Band 4/2
Ca. 1490–1500.
Nürnberg.
Erste Besitzer nicht bekannt, zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Besitz des Nürnberger Schlossers Nicolaus Kayser (Besitzeintrag und Verse
1. | 1r–115r |
Johannes Formschneider, Büchsenmeisterbuch (Fragment)
›Ein thor püxen von 7 aber 8 zendtnern etc.‹ |
2. | 116r–120r | Nicolaus Kayser, Bildkatalog Spindelpressen |
Papier, 2 + 122 + 17 Blätter (zwei nicht foliierte Vorsatzblätter, dann Foliierung von der Hand Kaysers unter teilweiser Benutzung einer älteren Tintenfoliierung, mit Korrekturen, am Schluß 17 leere und nicht foliierte Blätter, vgl.
nordbairisch-fränkisch.
Insgesamt 131 mit aquarellierten Federzeichnungen versehene Blätter mit teils bis zu 15 Einzelzeichnungen pro Blatt, dazu fünf von Kayser nachgetragene nur leicht lavierte Federzeichnungen; im älteren Teil sind mehrere, nur schwer zu scheidende Hände festzustellen; Zeichner I schuf vor allem die vorlagengebundenen Abbildungen von Kriegsgerät nach Formschneider (mit wohl vorlagenbedingten Schwankungen bei Kolorierung und Personenzeichnungen je nach Herkunft der Abbildungen aus Formschneider, ›Bellifortis‹-Teilen oder Valturio/Hohenwang); Zeichner II ergänzte Kriegsgerät und Handfeuerwaffen nach moderneren Vorlagen ( 3r, 5r, 6v–11r, 12r, 36
Abbildungen vorwiegend ganzseitig von 115 × 60 mm bis seitenfüllend nach dem älteren Papiermaß 215 × 165 mm, doppelseitig nur 14v/15r, 30
Die Geräte nach den Formschneider-Vorlagen (Zeichner I) meist in einfacher Seitenansicht und nur selten leicht erhöhter Perspektive mit präzisem, kräftigem Federstrich vorgezeichnet und schattierend koloriert, überwiegend auf kräftigem, bis zu zwei Seitendrittel ausfüllendem Rasengrund in mehreren Gelb- und Grüntönen und stilisiertem Pflanzenwuchs, Personendarstellung teils fein modelliert (65r, 74r, 93r, 114v) mit gebauschten Gewändern, Faltenwurf, Binnenzeichnungen, Schattierungen und feinen Gesichts- und Haarzeichnungen, teils aber auch (vorlagenbedingt) grob und umrißhaft (83r, 84r); Zeichner II mit feinem Pinselstrich, gelegentlichen perspektivischen Untergründen (Bretter bzw. Fliesen 8v, 9r, 36
Kriegstechnisches Gerät einschließlich geringen ›Bellifortis‹-Anteilen und Zeichnungen aus Valturio/Hohenwang vermutlich unmittelbar aus München, Cgm 356 (siehe Nr. 39.5.3.), S. 25–196 oder einer dieser Handschrift sehr nahestehenden Vorlage entnommen (dazu
Blau, Grau, Gelb, Grün, Ocker, Rot, Rosé, Deckweiß.
Taf. XXVa: 36