Aktuelles
Erschienen:
Bd. 10,3 (104. Psalter – 105. Irmhart Öser, ‚Rabbi Samuel‘)
Datenbank 'Deutschsprachige illustrierte Handschriften des Mittelalters'
Seit Frühjahr 2016 ist die KdiH-Datenbank online. Hier können aktuell die Stoffgruppen 1–99 gelesen und durchsucht werden; das Angebot wird laufend erweitert: https://www.kdih.badw.de/datenbank
Vergangenes
Tagung 2019: Maximilian I. und die Buchkultur – Bild und Text
11.–13. Juli 2019
Die Tagung „Maximilian I. und die Buchkultur – Bild und Text“ widmet sich Untersuchungen, die nach dem Umgang mit dem Buch, der Schrift, der Handschrift oder dem Druck sowie dem Aufeinandertreffen von neuen und alten Medien oder bildlichen und textlichen Darstellungen im Umfeld des Kaisers Maximilian I. fragen.
Die Handschriften und Druckwerke, die in diesem Kontext entstanden sind, lassen sich durch ihre reichen Bild-Text-Bezüge charakterisieren und zeigen, dass Bild und Text stets zusammen gedacht wurden. Darüber hinaus wurden neue Medien, Bild- und Textkombinationen und Techniken erkundet und auf die Probe gestellt, ohne Kontinuitäten und handschriftliche Traditionen aus dem Auge zu verlieren.
Für den „Katalog der deutschsprachigen, illustrierten Handschriften des Mittelalters“ wurde der Bild-Text-Bezug der „Maximilianea“ erarbeitet.
Der Tagungsband erschien 2022:
Wolfgang Augustyn, Heidrun Lange-Krach, Freimut Löser und Jan-Dirk Müller (Hrsg.): Maximilian I. und die Buchkultur. Passau: Dietmar Klinger Verlag 2022 (Veröffentlichungen des Zentralinstituts für Kunstgeschichte in München Band 65; Schriften der Forschungsstelle Realienkunde Band 11).
Veranstalter:
Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, Projekt an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München
Lehrstuhl für Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters in Zusammenarbeit mit dem Jakob-Fugger-Zentrum für Transnationale Studien, Universität Augsburg
Maximilianmuseum, Augsburg
Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München
Oktober 2018: Vor dem Druck und nach dem Druck: Online-Publikation eines Handschriften-Katalogs
Vortrag von Nicola Zotz zusammen mit Stefan Müller (IT, Bayerische Akademie der Wissenschaften) im Rahmen des Workshops "(Digitale) Publikationesformen. Geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung zwischen Buchdeckel, Portalen und Daten-Schnittstellen" der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und der Union der deutschen Akademie der Wissenschaften
Der Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters (KdiH), Projekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, beschreibt alle bis ca. 1520 entstandenen Handschriften, in denen deutsche Texte gemeinsam mit Bildern überliefert sind. Insgesamt erfasst der seit 1986 in Lieferungen erscheinende Katalog etwa 2500 Handschriften, die nach einem standardisierten Verfahren beschrieben werden. Wegen der gleich aufgebauten Artikel bot sich die Überführung der bereits gedruckten Texte in eine relationale Datenbank an. Seit 2016 ist Band 1 des Katalogs online zugänglich. Gleichzeitig wurde eine Bearbeitungsoberfläche erarbeitet, die es ermöglicht, neue Texte direkt in der Datenbank zu erstellen und aus ihr Satzvorlagen zu generieren. Dieser doppelte Anspruch (Online-Präsentation der gedruckten Bände und optimierte Textverarbeitungsbedingungen) hat Ende 2017 zu dem Entschluss geführt, Eingabe- und Ausgabeseite technisch zu trennen. Der Vortrag stellt die inhaltlichen und technischen Bedingungen vor, die bei der Aufbereitung der über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten entstandenen Daten zu berücksichtigen waren, und präsentiert Überlegungen und Ergebnisse auf dem Weg der Online-Publikation eines wissenschaftlichen Standardwerkes.
Mai-Juni 2018: Forschungsaufenthalt von Sarah DeMaris
Sarah DeMaris ist germanistische Mediävistin und Senior Research Professor an der Valparaiso University (Indiana, USA). Ihre Forschung konzentriert sich auf die dominikanische Reformbewegung im 15. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf Texten für oder von Dominikanerinnen. Sie nimmt momentan einen Forschungsaufenthalt in München wahr und bearbeitet die Stoffgruppe „Ordensregeln“ für den KdiH.
Am 25.4. hielt sie einen Vortrag zur Gattungsbewussten Überlieferung dominikanischer Schwesternbücher in spätmittelalterlichen Frauenklöstern, moderiert von Wolfgang Augustyn (Zentralinstitut für Kunstgeschichte).
April 2018 - Abendvortrag
Prof. Dr. Sarah DeMaris, Valparaiso University (Indiana, USA)
Von vorbildlichen Frauen berichten. Gattungsbewusste Überlieferung dominikanischer Schwesternbücher in spätmittelalterlichen Frauenklöstern
25. April 2018 18.15 Uhr
Bayerische Akademie der Wissenschaften
Alfons-Goppel-Straße 11
80539 München
Sitzungssaal 1, 1. Stock
Johannes Meyer OP (1422–1485) war mehr als 30 Jahre lang Beichtvater in mehreren Dominikanerinnenklöstern im deutschen Südwesten. Er diente den Ordensschwestern auch durch seine zahlreichen Schriften, die die Schwestern zum Gehorsam anleiten sollten. Darunter waren Redaktionen sogenannter Schwesternbücher: Kurzbiographien vorbildlicher Schwestern, deren Taten und Frömmigkeit in den eigenen Klöstern festgehalten wurden. Fast gleichzeitig bearbeitete Elisabeth Kempf (1415–1485), Priorin des Dominikanerinnenklosters Unterlinden in Colmar, das Schwesternbuch ihres Klosters. Es gibt keinen urkundlichen Nachweis, dass die zwei Dominikaner sich je begegnet sind. Trotzdem stellt der Vortrag die Frage, ob Meyer und Kempf sich gegenseitig beeinflussten und inwieweit es ihnen bewusst war, dass sie mit einer literarischen Gattung arbeiteten, gegen deren Regeln sie nicht verstoßen durften.
Sommer 2016 - Tagung
Bilderwelten erschließen: 30 Jahre KdiH
Im Jahr 1986 erschien die erste Lieferung des KdiH. Feiern Sie den 30. Geburtstag des Katalogs mit uns und kommen Sie zu unserer Tagung.
7.–9. September 2016
Bayerische Akademie der Wissenschaften // Alfons-Goppel-Straße 11 // 80539 München, Sitzungssaal 1, 1. Stock
Abendvortrag im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften:
Prof. Dr. Henrike Manuwald (Göttingen): Bilder und Bildung. 'Volkssprachigkeit' in der Frömmigkeitskultur des Spätmittelalters
Für alle Teilnehmenden an der Tagung ist auch ein Besuch der zeitgleich stattfindenden Ausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek „Bilderwelten – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit“ geplant.
Thema
Literarische Stoffe (im Französischen: matières) können im Mittelalter nicht nur durch ihre Verarbeitung im Text, sondern auch durch ihre Illustration immer wieder neu interpretiert und aufgefasst werden. Bei der Deutung von Texttraditionen spiegeln sich unter anderem aktuelles Wissen, moralische Auslegungen oder neueste Reflexionen wider. Dieser Text- und Bilderschließung von literarischen Traditionen im deutschsprachigen Raum widmen sich die Vortragenden bei der Jubiläumstagung des KdiH. Dabei sind langfristig wirkende, ikonographische und literarische Traditionen oder kurzfristig auftauchende Einzelphänomene oder Experimente Gegenstand der Tagung. Die Übertragung von Bildern und deutschsprachigen Texten in den frühen Buchdruck wird ebenso betrachtet wie mittelalterliche Text-Bild-Kombinationen, die über das Medium der Handschrift hinaus auf andere Objekte oder Medien verweisen (Kleinplastiken, Kleidung, Wandmalerei, Einblattholzschnitte etc.). Ausgangspunkt der Überlegungen wird jedoch der in Handschriften überlieferte Text – von Gebrauchsliteratur über literarische Stoffe bis zu sakralen Texten – mit seinen möglichen Visualisierungs- und Erschließungsstrategien im deutschsprachigen Kontext bleiben.
Die Erarbeitung der Bezüge von Bild und Text stehen im KdiH im Mittelpunkt. Die Vorträge sind daher möglichst interdisziplinär angelegt, um den Dialog zwischen den Fachrichtungen stärker zu fördern. Die Diskussionsleitenden und die Referierenden sind so eingeteilt, dass sich die vertretenden Fachrichtungen (Buchwissenschaft, Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte stets) im Austausch befinden.