Logo der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters (KdiH)

Menu

Projektgeschichte

Seit über 30 Jahren verbindet der KdiH als Langzeitprojekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften die germanistische mit der kunsthistorischen Forschung und schafft eine wertvolle Grundlage für die Arbeit von Mediävisten unterschiedlicher Disziplinen.

Der Plan einer Bestandsaufnahme aller deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters war eingebunden in die überlieferungsgeschichtlichen Forschungsansätze der 1970er und 1980er Jahre. Ihr Anliegen war es, nicht nur die Tradierung von Texten, sondern auch die ihrer Darbietungsformen – und damit ihrer Ikonographie – in die germanistische Forschung einzubeziehen.

Seitdem fanden die Wechselwirkungen der Medien Text und Bild immer mehr Interesse, weil sie einen zentralen Aspekt der Gebrauchssituation von Literatur darstellt. Den Bearbeitungsplan erstellte Hella Frühmorgen-Voss, die auch die grundlegende Materialsammlung anlegte; die Publikationsform wurde von Norbert H. Ott konzipiert. Die erste Lieferung erschien im Jahr 1986.

Weitere Forschungsprojekte zur Deutschen Literatur des Mittelalters

Der Beirat „Deutsche Literatur des Mittelalters“ (DLMA) an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften betreut neben dem „Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters“ mehrere renommierte Forschungsvorhaben, die ebenfalls die überlieferungsgeschichtliche Erschließung mittelalterlicher Literatur zum Thema haben:

Die Schriftenreihe „Münchener Texte und Untersuchungen zur Literatur des Mittelalters“ (MTU) macht bislang nicht oder ungenügend erforschte Texte, Stoffe und Gattungen in Editionen und Darstellungen zugänglich. Seit 1960 sind in der MTU-Reihe über 140 Bände erschienen.

Das interakademische Projekt „Der Österreichische Bibelübersetzer“ (ÖBÜ) widmet sich der kritischen editorischen Erschließung und Kommentierung der Schriften des Anonymus. Unter den vorreformatorischen Bibelübersetzungen des 14. Jahrhunderts nehmen die Arbeiten des sogenannten Österreichischen Bibelübersetzers eine Sonderstellung ein. Mit dem „Alttestamentlichen Werk”, dem „Evangelienwerk” und dem „Psalmenkommentar” bietet das Oeuvre des Österreichischen Bibelübersetzers die Übersetzung und Kommentierung eines Großteils der Bibel – und das 200 Jahre vor Luther.

Hinzu kommt das ehrenamtlich geführte Vorhaben „Überlieferung der deutschsprachigen Lieddichtung des Mittelalters“, durch das eine zentrale Gattung der mittelalterlichen deutschen Literatur erstmals systematisch unter überlieferungsgeschichtlichen Gesichtspunkten aufgearbeitet wird.

2018–2020 erfolgte die Neuedition der Fragmente des Nibelungenlieds (hrsg. von Jan-Dirk Müller, gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung). Damit werden die Nibelungenlied-Fragmente in angemessener Form zugänglich gemacht und können in die wissenschaftliche Diskussion einbezogen werden.

Abgeschlossen ist das Wörterbuch für mittelhochdeutsche Urkundensprache (1984 bis 2009 im Akademienprogramm) sowie das Verfasserlexikon (1990 bis 2005 im Akademienprogramm).