87.6.3. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 340
Bearbeitet von Pia Rudolph
KdiH-Band 9
1457 (128va).
Raum Wien? (
Ausführliche Beschreibung der Handschrift unter Nr. 37.2.11.
4. | 129ra–147vb | Jakob Engelin, ›Aderlasstraktat‹ |
5. | 148v–150va | Aderlasstraktat |
Papier, noch 224 Blätter (Bl. 1–12 beigebunden; es fehlen vor Bl. 13 ca. 12 Blätter, vor Bl. 102 zwei Blätter, nach Bl. 224 mehrere Blätter), 290 × 210 mm, Bastarda, eine Haupthand, zweispaltig, 31–35 Zeilen, Initialen, Lombarden, Rubrizierung.
bairisch-österreichisch (
Vier kolorierte Federzeichnungen, drei zu Text 4 und eine zu Text 5. Ein Zeichner.
Die drei Illustrationen zu Text 4 sind eine Spalte breit und etwa zwölf Zeilen hoch, der Aderlassmann zu Text 5 ist ganzseitig. Sie sind zart koloriert, die erste Abbildung etwas intensiver (auch mit Schlaglichtern), die markanten Knopfaugen deuten aber darauf hin, dass alle Figuren von einer Hand stammen (eventuell gibt es einen zweiten, etwas weniger geschickten Koloristen). Besonders durch den schwungvollen Faltenwurf entsteht Plastizität; dies fällt vor allem im Kontrast zu den nackten Figuren auf (beim Schröpfen oder beim Aderlassmann), die eher zweidimensional wirken. Bis auf den unvollständigen Aderlassmann (keine Beschriftung oder Punkte) befinden sich die Figuren auf einem kleinen Rasenstück.
Vor Textbeginn: Aderlass (129ra); auf 143vb kündigt der Text den Beginn der Ausführungen zum Schröpfen an, worauf die Darstellung des Schröpfens folgt; der abschließende Abschnitt beschäftigt sich mit Blutegeln, davor wieder eine Illustration: Ein Mann sitzt an einem kleinen Teich (im Hintergrund Schilfrohr) und hebt seinen Rock nach oben, an seine nackten Beine schwimmen Blutegel heran (146vb). Vor Text 5: ein unbeschrifteter Aderlassmann (148v).
Abb. 109: 146v. Blutlassen mithilfe von Blutegeln.