38.2.5. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 11093
Bearbeitet von Rainer Leng
KdiH-Band 4/2
Um oder kurz vor der Mitte des 15. Jahrhunderts (16. Jahrundert
Südwestdeutsch.
Erster nachweisbarer Besitzer Herzog Friedrich Achilles von Württemberg (1591–1630), Besitzeintrag 1r 1603. Deus in auxilium meum Fridericus Achilles Dux Wirttembergicus, wahrscheinlich Altbestand der herzoglich Württembergischen Sammlungen in Stuttgart (vermutlich übereinstimmend mit dem Eintrag Turnier oder Ringbüchel zu Fueß in Pergamen 8º in einem Bücherverzeichnis der Württembergischen Hofbibliothek,
1r–46v |
Anonymus, ›Gladiatoria‹, Bearbeitung
1r–3v Bildkatalog Kampf zu Fuß im vollen Harnisch mit Lanzen 4r–32v Bildkatalog Kampf zu Fuß im vollen Harnisch mit dem langen Schwert 33r–37r Bildkatalog Kampf zu Fuß im vollen Harnisch mit Dolchen 37v–39v Bildkatalog Kampf zu Fuß im vollen Harnisch mit Hellebarden 40r–44v Bildkatalog Ringen 45r–46v Bildkatalog Kampf zu Pferd im vollen Harnisch mit dem langen Schwert |
Pergament (Vor- und Nachsatzblätter Papier), III + 46 + III Blätter (Foliierung von moderner Hand), 135 × 105 mm, je Seite eine lavierte Federzeichnung, kein Text.
92 kolorierte Federzeichnungen von einem Zeichner südwestdeutscher Herkunft (
Ganzseitige Abbildungen im Querformat von 90– 100 mm großen Kämpferpaaren, je nach Kampfstellung die ganze Seite einnehmend, Basis durchgehend auf den rechten Seitenrand bezogen, rahmenlos, Helme und Füße teils durch Beschnitt unvollständig.
Rohe Federzeichnungen von Kämpferpaaren im Halb- oder Vollprofil, statisch agierend, mit nicht immer korrekten Proportionen und Körperstellungen, grobe Zeichnung der Harnische, gelegentliche Schraffuren und Andeutungen von Faltenwurf bei den Ringerpaaren, keine Hintergründe, Rüstung- und Kleidung schattierend monochrom in Blau bzw. Grau koloriert, die Pferde 46rv mit grobem Pinsel von späterer Hand flächig ausgemalt.
Diverse Kampfarten, davon 1r–39r eindeutig nach Vorlage der ›Gladiatoria‹-Handschriften, der Rest aus unbekannten Quellen; gegenüber der ›Gladiatoria‹-Gruppe fehlen hier jedoch nicht nur die Texte, sondern vor allem alles schmückende Beiwerk (Rasengrund, Waffenröcke, Helmzier etc.) sowie inhaltliche Elemente (Varianten des Haltens und Tötens).
Blau, Grau, Ocker, Braun, Rot.
Tabulae (1864–1893) VI, S. 271;
Abb. 11: 1r. Anonymus, ›Gladiatoria‹: Eröffnung des Kampfes mit Lanzen.
Abb. 12: 37v. Anonymus, ›Gladiatoria‹: Kampf zu Fuß im Harnisch.