KdiH

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105.0.6. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 3085

KdiH-Band 10

Datierung:

Text 1 um 1469 (12v); 1475 (127r und 218r).

Lokalisierung:

Diözese Salzburg.

Ausführliche Beschreibung der Handschrift siehe Nr. 13.0.26.; vgl. auch Nr. 16.0.23., Nr. 44.7.1. und Nr. 87.1.16.

Inhalt:
5. 134r–144v Irmhart Öser, ›Rabbi Samuel‹
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, III + 221 Blätter, 260 × 195 mm, Bastarda, eine Hand, einspaltig, Text 5: 38–40 Zeilen, eine elfzeilige aus Akanthusblättern gebildete H-Initiale mit Menschengesicht im Binnenfeld (im Profil mit offenem Mund, Zunge herausgestreckt) zum Textanfang (134r), zwei- bis vierzeilige Lombarden abwechselnd rot und blau mit einfachem Fleuronné in der Gegenfarbe an jedem Kapitelanfang, rote Kapitelüberschriften und rote Strichelung der Majuskeln.

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

Eine kolorierte Federzeichnung zu Text 5 (134r).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen, Farben:

Das Bild nimmt die gesamte Breite und etwas mehr als die obere Hälfte des Schriftspiegels ein, gerahmt von einer feinen doppelten, jedoch nicht mit Farbe gefüllten Federlinie. Darunter links die H-Initiale (siehe oben), rechts die Vorrede zum Text und die Überschrift zum ersten Kapitel. Der Illustrator zeigt vor allem als Zeichner Geschick, die Farben (nur Rot-, Gelb- und Grautöne) trägt er zurückhaltend auf. Sicher ausgeführte Federstriche – manchmal dicker, manchmal sehr fein, immer schwungvoll – bilden Schattierung, Falten in Kleidung und Locken. Die Szene spielt im Innenraum und zeigt einen jungen Reisenden, der einem Lehrer einen versiegelten Brief überbringt; die Zeichnung wird damit zum Titelbild für den ganzen Text, speziell aber zum ersten Kapitel, dessen Überschrift lautet: Hie sendet der iunger das puch seinem maister. Der Meister mit langem Vollbart und Haar sitzt links im Bild unter einem Baldachin am Pult, ein offenes Buch davor; er trägt einen Talar und eine freifließende, schleierähnliche Kopfbedeckung. Rechts im Bild knien oder stehen drei weitere Figuren, wohl Studenten, alle in höfischer Kleidung. Einer hält ein offenes Buch, einer schreibt in einer Schriftrolle (Buchstaben erkennbar, aber nicht lesbar), alle drei schauen mit engelhaftem Gesichtsausdruck nach oben. Davor schnüffelt ein Hund. Perspektive wird durch den Kachelboden, den Baldachin und die gewölbten Eingänge zu den Nebenzimmern treffend erfasst. Der junge Reisende, der den Mittelpunkt der Szene bildet, ist weder Samuel noch Isaak, sondern der Bote (mit Reisekleidung, Stiefeln und einer die Schultern bedeckenden Gugel), der Rabbi Isaak den Brief (das puch) zustellt. Der Illustrator schafft einen Text-Bild-Bezug, indem er den Boten – der nur unkonkret im Wort sendet in der Kapitelüberschrift vorhanden ist – ins Leben ruft.

Literatur:

Menhardt 2 (1961) 872–874. – Marsmann (1971) S. 120–122; Keller (1992) S. 99–102.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus; manuscripta.at

Abb. 108: 134r. Ein Bote überbringt Rabbi Samuels Brief.

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Abb. 108.