105.0.1. Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Mscr.Dresd.M.59
Bearbeitet von Sarah Glenn DeMaris
KdiH-Band 10
Um 1465–70.
Augsburg.
Frühe Besitzgeschichte unbekannt (nicht im Besitz von Adrien Petit Coclico, wie in Nr. 22.1.5. und Nr. 93.4.1. angedeutet), in privaten Händen vom frühen 18. Jahrhundert (Ulmer Bürgermeister Raymund Krafft von Dellmensingen, Berner Bibliothekar Samuel Engel, ab 1744 Graf Heinrich von Bünau) bis 1764, als die Handschrift in die Vorgängerinstitutionen der Sächsischen Landesbibliothek kam (
Die vorliegende Beschreibung stellt eine auf
1. | 1ra–33vb |
Marquard von Lindau, ›Auszug der Kinder Israel‹
siehe Nr. 93.4.1.
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2. | 33vb–48ra |
›Engelberger Predigten‹
33vb–41ra Predigt 21, 41ra–47va Predigt 5, 47va–48ra Predigt 3, Exzerpt
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3. | 50ra–89va |
Johannes Hartlieb, ›Buch aller verbotenen Kunst‹
siehe Nr. 2.2.1.
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4. | 93ra–108rb | Irmhart Öser, ›Rabbi Samuel‹ |
5. | 110ra–132va |
Konrad von Megenberg, ›Buch der Natur‹
Kap. VI: ›Von den Steinen‹; siehe Nr. 22.1.5.
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Papier (Bl. IV Pergament), IV + 132 + II Blätter (Vorsatzblätter I–II und beide Nachsatzblätter bei der Restaurierung 2011 eingefügt, Bl. III aus dem 19. Jahrhundert; eine ältere Foliierung nach Textteilen, bebilderte Blätter mit römischer Foliierung), 312 × 218 mm, Bastarda, Hand eines Augsburger Schreibers (
ostschwäbisch.
Vier ganzseitige kolorierte Federzeichnungen zu den Texten 1, 3, 4 und 5 (IVv, 49v, 92v, 109v) von einem Augsburger Maler, dessen Illustrationen in mindestens acht weiteren Handschriften identifizierbar sind, darunter auch drei vom Kopisten dieser Handschrift (vgl.
Die ganzseitige, rot gerahmte Titelminiatur (215 × 135 mm) auf 92v zeigt sehr verblasst zwei gestikulierende Rabbiner im Gespräch auf einer Bank sitzend, beide Männer mit Vollbart und langen Roben. Die linke Figur mit fließendem Kopftuch hält eine Schriftrolle (?). Die zweite Figur trägt eine Kopfbedeckung, die mit zwei roten Schnüren (einem Agal) festgehalten wird. Im Hintergrund ein Hügel mit Baum und Burg; Baumblätter und Burgtürme in Rot. Die zwei Rabbiner sind wohl Samuel und Isaak, die Samuels Fragestellung über das lange Leiden der Juden besprechen. Die Szene hat keine wörtliche Entsprechung im Text, da dort die Fragestellung brieflich übermittelt wird, sie erfasst aber den Kern des Textes (so auch die weiteren Titelminiaturen der Handschrift, vgl. Nr. 2.2.1., Nr. 22.1.5. und Nr. 93.4.1.).
Text 4: Rot, helles Blau, Braun, Schwarz.
Abb. 103: 92v. Rabbi Samuel und Rabbi Isaak im Gespräch.
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