36.0.7. Wrocław (Breslau), Biblioteka Kapitulna Katedralnej we Wrocławiu, Rkps. 46
Bearbeitet von Jeffrey F. Hamburger
KdiH-Band 4/1
Letztes Drittel des 15. Jahrhunderts.
Regensburg.
Die Handschrift wurde im Dominikanerinnenkloster Heilig Kreuz in Regensburg z. T. von Katharina Menttelwerger geschrieben (220va, rot: hie hat das puch das sa heißet die ewig weißheit ein endt pitt got für die swester die das puch abgeschrieben hatt vnd gedencket ir durch gottes willen mit einem ave maria swestter katterina menttellwergerin; 293v: pitt durch gottes willen für swester kattherina mentellwergerin die das puch geschriben hat). In der Bibliothek von Heilig Kreuz (Das puͦch gehört in das closter zuͦ dem hailligen creütz in Regenspurg prediger ordens, vr, und von derselben Hand 293v: Das puͦch gehört zuͦ dem hailligen Creütz in Regenspurg prediger ordens). Katharina Mentelberger ist laut Obituarium des Klosters Hl. Kreuz in Regensburg im Januar 1532 gestorben (
1ra–293va |
Heinrich Seuse ›Exemplar‹
1ra–2vb ›Prolog‹, 3r–111va ›Vita‹, 112r Bild Nr. 11, 112v leer, 113ra–220va ›Büchlein der ewigen Weisheit‹, 221r–223v liniert, aber leer, 222–223 fehlen ( |
Papier, 310 Blätter, davon 293 mit Foliierung, rot, oben, zwischen den beiden Textspalten, 321 × 217 (241 × 160) mm (beschnitten). Lagenformel: 1 IVv + 1 (v), 2 XVI
mittelbairisch (
Elf kolorierte Zeichnungen (1v, 9v, 27r, 35v, 75r, 82v, 87r, 89v, 91r, 112r, 210r) und IHS-Monogramm, eine Spalte (7vb), eine Hand.
Vollseiten, z. T. zwischen die vertikale Linierung für die Textspalten (9v, 27r, 35v, 82v, 87r, 91r), z. T. auf unlinierte Einzelblätter, entweder eingesetzt oder auf andere, leere Seiten geklebt (1v, 75r, 89v, 112r, 210r), dann aber bis zum Rand (beschnitten) reichend und zweimal (1v, 210r) mit einer einfachen, dünnen, schwarzen Rahmung versehen; zwei der vier zweizonigen Illustrationen (35v, 89v, 91r, 210r) ebenfalls mit Hilfe der Linierung unterschiedlich geteilt (89v Mitte, 91r dreiviertel nach unten); in anderen Fällen wird die Linierung zwischen den Spalten streng symmetrisch als Trennmittel zwischen dem Diener und einer himmlischen Erscheinung (z. B. Engel) genutzt (35v, 82v, 87r). Mit drei Ausnahmen (9r, 26v, 210r;
Die Darstellung stämmiger, kompakter Figuren mit festen Umrissen ist in ihrem Stil generell dem einer Gruppe liturgischer Handschriften aus dem Kloster Heilig Kreuz in Regensburg vergleichbar (s. Seltene Bücher und Karten. E. + R. Kistner. Antiquariatskatalog 76 zur 20. Stuttgarter Antiquariatsmesse 1981. Nürnberg 1981, Nr. 88 [Lotte Kurras], Farbtafel III; 750 Jahre Dominikanerinnenkloster Heilig Kreuz Regensburg. Hrsg. von
dise pild beweißet der ewigen wisßheit gemahelschafft mit der sel geistlichen, 1v (Nr. 1); dÿß nach pild bewisset eins wol anfahenden menschen reiczlich gesuch nach gottlichem trost, 9r (Nr. 2: 9v); Dÿß nach gend pild ⟨meie⟩ meinet eines wol zunemenden menschen durch proch, rot, 26va (Nr. 3 auf 27r versetzt, mit Ende von Kapitel XVIII, 26va–vb dazwischen): Diß nach gend pild mit dem rösseleten rÿng bedewtt mannigvaltig leiden in dem ein warer gottes frewndt muß bewertt werden, 35r (Nr. 4: 35v); dÿß nachgende erpermlich pildt zeichet den strengen vntergang ettlichen außerwelter gottes freünt, 74v (Nr. 5: auf die Handschriftenseite 75r geklebtes Einzelblatt); Dÿße pÿld geben zu versten die tröstlichen vnter lieb die got seine leidern lest vnter weilen lat werden, 82r (Nr. 6); dÿß nach gendt pÿld lert den menschen wie er nüczperlich sol leiden, 86v (Nr. 7: 87r); diße nach gendt pild beweißet aller gotleidenden menschen himellischen trost in zeit vnd ir große ere vnd löbliche voirikeit [!] die sÿe sent besÿczent in ewigkeit, 89r (Nr. 8/9: auf die Handschriftenseite 89v geklebtes Einzelblatt); Dÿß nachgend pÿld zeiget wie ein übervolles hercz gottes das selb aug gern gemeinsamet vil andern menschen, 90v (Nr. 10: 91r); Dÿße nach gende pÿld bezeichent der ploßen gottheit weßenheit in persönlichkeit dreiheit vnd aller creatoren auß vnd wider eingefloßenheit vnd zeichet den erπ ten anvang eines anvahenden menschen vnd seinen ördenlichen durchproch des zu nemens vnd den aller höchsten über swang über wessenlicher vollkomenkeit, 111v (Nr. 11: 112r); kein Bildtitel [Das Kreuz als Rosenbaum des Leidens] (Nr. 12: 210r).
Schwarz, Rot, Rosa, Blau, Grün, Hellgrün, Gelb, Braun, Grau.
Taf. XVI: 9v. Heinrich Seuse, ›Das Exemplar‹: Heinrich Seuse wird von bösen Geistern gepeinigt.
Abb. 84: 9v. Heinrich Seuse, ›Das Exemplar‹: Maria mit Kind auf dem Schoß des dieners, der auf einem von zwei Engelssäulen flankierten Podest sitzt.
Abb. 85: 87r. Heinrich Seuse, ›Das Exemplar‹: Der diener kniet vor dem Gekreuzigten in Seraphingestalt.