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26A.8.5. Köln, Historisches Archiv der Stadt, Best. 7030 (Chron. und Darst.) 22 (olim Msc. A II 1)

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

Ende 15. Jahrhundert und Ende 16./17. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Köln (?).

Besitzgeschichte:

Im 17. Jahrhundert im Besitz der Kölner Patrizierfamilie Terlaen (ter Laen gt. Lennep): Exlibris mit Terlaen’schem Wappen (quergeteiltes Schild mit griechischem und Andreaskreuz in der oberen Hälfte) und Signatur N. 21 RH[?]L. auf dem Vorsatzblatt (Johann Terlaen und sein Sohn Peter waren zwischen 1607 und 1631 bzw. zwischen 1646 und 1664 mehrfach Bürgermeister der Stadt Köln). Auf dem Schnitt des Buchblocks ferner die alte Signatur 377, die auf die Aufstellung in der Kölner Syndikatsbibliothek um 1680 zurückgeht (vgl. Meier [1998] S. 7, Anm. 24). Seit dem 19. Jahrhundert im Bestand Chron. und Darst. des Stadtarchivs.

Inhalt:
1. 1r–29r Jakob Twinger von Königshofen, ›Straßburger Chronik‹ (Ausschnitte aus Kap. 1 und 2)
2. 33v–372v Heinrich van Beeck, ›Agrippina‹
Handschrift B3
33v–35r Bildvorspann
36r–140v Chronik bis Kaiser Wenzel I. (1380)
141r–152r Abschriften der Gefangenenverhörprotokolle und anderer Aktenstücke von 1396
153r–160v Chronik (Fortsetzung ab 1381; Bearbeitung)
161r–162r Chronikalische Nachrichten
186r–243v Privilegien der Stadt Köln: Abschriften von Urkunden, Mandaten und Privilegien, lat. und dt., bis zum ›Kompromißedikt‹ Diedrichs von Köln 1414
3. 244r–264v Geschichte der Päpste
bis Sixtus IV.; teilweise nach Jakob Twinger von Königshofen
4. 269r–286r Chronica praesulum Coloniensium
5. 290r–342r Heinrich van Beeck, ›Agrippina‹ (Schluß)
Privilegien der Stadt Köln: Fortsetzung von Privileg Sigismunds 1422 bis ›Regensburger Landfrieden‹ 1471 (304v); Ergänzungen bis 1570
6. 347r–372r Weitere Urkundenabschriften
u. a. zur Universitätsgründung
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, [I] + 374 Blätter (neuere, lückenhafte Zählung in arabischen Ziffern 1–372, springt von 45 zurück, es folgen 44 a und 45 a; Teile der Handschrift sind alt foliiert: 1–162 in römischen Ziffern i-clxi [bis xliiij und lxv-cxliij übereinstimmend mit der neueren Zählung], 290–321 in arabischen Ziffern 244–274; 162v–185v leer), 370–375 × 265–275 mm, mindestens fünf Schreiber, davon vier in Bastardaschriften des ausgehenden 15. Jahrhunderts, I: 1r–140v, 153r–160v, II: 141r–152r, III: 161r–162r, IV: 186r–202r, 244r–264v, Schreiber V (202v–243v, 269r–372r) gehört ins späte 16. oder 17. Jahrhundert; dazu Nachträge von einer oder mehreren Händen des 17. Jahrhunderts. Einspaltig, 39r–v (Ergänzungen aus der ›Cronica Treverorum‹) zweispaltig, 41v–43v (Kaiser-, Papst- und Bischofsreihe) zwei- bis vierspaltig, 37–41 (Hand IV bis 53) Zeilen. Rubriziert nur bis 160v: rote Strichel, rote und blaue Lombarden, 1r und 36r rot-blaue Initialen über vier bzw. fünf Zeilen mit rotem Fleuronnée. 1r Platz für die Titelschrift ausgespart.

Schreibsprache:

ripuarisch.

II. Bildausstattung:

Zu Text 2 23 kolorierte Federzeichnungen (33v, 34r, 35r, 38r, 38v, 40r, 40v, 44av, 48r, 49r, 50v, 51r, 55v, 62r, 62v, 72r, 78r, 85v, 89v, 90v, 98r, 106v, 125v), 11 Schemazeichnungen (38r, 38v, 40r, 55r, 61r, 61v, 71v, 80r, 81r, 85r, 85v), ein Zeichner. Im Urkundenteil im Text dreier Urkunden Karls IV. ausgesparte Freiräume für die Zeichnung von Herrschaftszeichen (196v, 198r, 200r). – 26r Eingangsinitiale über fünf Zeilen mit Fleuronnée.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Das Bildprogramm (siehe Einleitung zur Untergruppe 26A.8.) kopiert mit geringen Abweichungen dasjenige der Sudermann’schen Handschrift von 1475 (26A.8.4.). In der zeichnerischen Ausführung einfacher, in zittriger Strichführung werden klare Umrisse angegeben, nur wenige, schematisch angebrachte Schraffuren; entlang der Konturlinien sind mit Farblavierungen Schatten angegeben, modelliert wird zudem mit vielen ausgesparten Lichtern. Die Figurenzeichnung selbst gekonnt, Menschen und Tiere anatomisch sicher proportioniert, mit klaren Gesichtszügen. Bodenstücke grün laviert und z. T. mit grünem Gras bestückt, mit der Zeichenfeder – wenn überhaupt – nur skizzenhaft umrissen.

38r ist zum Reiterbildnis Trebetas die Skizze eines Münzbildnisses ergänzt. In der Tafel von der Ordnung des Stifts Köln (89v) das Wappen des Marschalk van Alffter wie auch das des Burggrafen van Rynecke besonders hervorgehoben, neben dem Wappen des Kämmerers Bacheyn ein weiteres Wappen. Der Quaternionenadler (90v) hat – wie in der Konzeptfassung vorgesehen – zehn Quatuorvirate. 98v die heiligen Bischöfe ohne Nimben. Die Tafelinschriften ab 89v fehlen, sie sind nur z. T. von jüngerer Hand nachgetragen worden.

Vgl. Nr. 26A.8.4.

Farben:

Kupfergrün (v. a. Bodenstücke), Rot, Rotbraun, Blau, Grau, Gelb, Schwarz; Inkarnat Orange.

Literatur:

Handschriftencensus Rheinland (1993) S. 911, Nr. 1553. – Chroniken der deutschen Städte 13 (1876) S. 229; Köln 1475 (1975) S. 69–71, Nr. 88, Taf. 4 und Umschlagbild (90v); Die Cronica van der hilliger Stat van Coelen. [Originalgetreuer Nachdruck eines Frühdrucks von Johann Koelhoff d.J. Köln 1499 nach einem Exemplar der Diözesan-Bibliothek Köln. Mit Kommentarband von Severin Corsten.] Hamburg 1982. Kommentarband, Abb. S. [2] (90v); Militzer (1986) Abb. 5 (90v); Henn (1996) Abb. 2 (35r). 3 (90v). 6 (44 av); Meier (1998) S. 3, Abb. 4 (40r). 5 (50v). 6 (40v). 7 (33v).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 108: 40v. Vertreter der fünf Rheinstädte, bezeichnet durch die Stadtwappen, leisten der Jupitersäule ihren Tribut.

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Abb. 108.