26A.8.1. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. boruss. fol. 478
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
1500.
Raum Köln?.
Etwa zwischen 1821 und 1835 in die heutige Staatsbibliothek gelangt. Einen getilgten Provenienzeintrag 1r löst
1r–286v |
Heinrich van Beeck, ›Agrippina‹
Handschrift B5
1r–5r Bildvorspann 6r–164r Chronik bis Papst Paul II., Kaiser Friedrich III., Erzbischof Ruprecht 168r–281v Privilegien der Stadt Köln: Abschriften von Urkunden, Mandaten und Privilegien, lat. und dt., bis ›Regensburger Landfrieden‹ 1471 282v–286v Register |
Papier, 287 Blätter (neue Blattzählung), dazu zwei neue Vorsatzblätter, 278 × 208 mm (stark beschnitten), Kursive, zwei Schreiber, I. Marx R vann Wirtzburg (Eintrag 281v Geschrybenn vnnd geenndet durch mich Marx R vann Wirtzburg Anno salutis xvc hundert vp Saterstag negst vur Bartholomej glych zu x vren): 1r–281v, einspaltig, 13v–17v (Kaiser-, Papst- und Bischofsreihe) drei- und zweispaltig, 29–34 Zeilen, II.: 282v–286v, einspaltig, ca. 35 Zeilen. Bis 164r rubriziert: rote Überschriften, Unterstreichungen, Strichelung; Lombarden rot nachgezeichnet.
ripuarisch.
22 lavierte Federzeichnungen (3v, 4v, 5r, 9v, 12r, 13r, 20r, 25v, 26v, 28v, 29r, 35r, 41r, 42r, 42v, 54v, 62v, 72r, 77v, 78v, 88v, 100v), elf graphische Stammtafeln (9v, 10r, 12r, 35r, 42v, 43r, 54r, 65v, 66v, 71v, 72r), ein Zeichner. Ein vorgesehenes Bild ist nicht ausgeführt (Freiraum 131r); im Urkundenteil im Text dreier Urkunden Karls IV. ausgesparte Freiräume für die Zeichnung von Herrschaftszeichen (224r, 228r, 232v). – 6r Eingangsinitiale über sieben Zeilen: blaues S in Kastenrahmen in Orange und Grün, Fleuronnée in der Tintenfarbe des Schreibers und in Rot am Binnensteg, stilisierte Blumenvase am Randsteg.
wie Nr. 26A.8.4.; die ganzseitigen Darstellungen wegen Blattbeschnittes oft an den Rändern unvollständig.
Das Bildprogramm (siehe Einleitung zur Untergruppe 26A.8.) ist bis auf das fehlende Münzbildnis Agrippas (10r) und die nicht ausgeführte Darstellung der Privilegienübergabe (131r) völlig identisch mit dem der Sudermann’schen Handschrift (Köln, Chron. und Darst. 21: Nr. 26A.8.4.); auch in der Ausgestaltung lehnt sich der Zeichner eng an die Vorlage an: Zahlreiche Details der Körperhaltung und des Kleidungssitzes wiederholen sich. Die Ausführung ist jedoch weniger malerisch und perspektivisch unbeholfener. Insgesamt dennoch versierte, aber flüchtige Zeichnung in brauner Tinte (wie der Text), kritzelige Umrisse, Binnenmodellierung in unruhigen Stricheln, Häkchen und Kritzeln. Die Lavierung flüchtig, die Konturlinien oft verwischend, Aussparung des Papiergrunds wird als weiße Farbe in die Modellierung einbezogen. Bodenstücke sind nicht konturiert, sondern in olivbrauner Lavierung dargestellt. Die Personen mit großen Händen, stereotyp gebildener Mimik und ausdrucksstarker Gestik.
Braun, Olivbraun, Ockergelb, Rot, Blaugrau, Blau, Schwarz, blasses Violettrosa. Nur ausnahmsweise Deckweiß (77v Wappen).
Chroniken der deutschen Städte 13 (1876) S. 229;
Abb. 102: 13r. Vertreter der fünf Rheinstädte, bezeichnet durch die Stadtwappen, leisten der Jupitersäule ihren Tribut.
Abb. 103: 72r. Reiterbildnis Kaiser Ottos I.; Schemazeichnung: Stammtafeln der Sachsen ab Theodericus.