Beschreibung:
Jiddische Version des ›Sigenot‹. 22 Blätter, hebräische Drucktypen, ein Holzschnitt 1r (Architekturrahmen um den Titel).
Einziges Exemplar: München, Bayerische Staatsbibliothek, Rar. 110.
Anmerkungen:
In der Einleitung zur Heldenbuch-Ausgabe Bd. 1 (1855) S. XLI f. nennt von der Hagen einen seit dieser Erwähnung nicht mehr auffindbaren ›Sigenot‹-Druck, der sich, angebunden an das Heldenbuch Gran/Knobloch von 1509, in der Straßburger Bibliothek und später in der Sammlung Nagler befunden habe. Schorbach (1894) S. 5 und Flood (1966) S. 46 zweifeln die Existenz dieses Druckes an und vermuten eine Verwechslung mit dem Druck von 1510 (Nr. 29.5.h.); Joseph Seemüller (Rezension von Schorbach [1894], AfdA 24 [1898] S. 294–296, hier S. 294), Schoener (1928) S. XXXIII und Heinzle (1978) S. 325 halten diese Zweifel für nicht genügend begründet. Ob dieser Druck einen Illustrationszyklus enthielt, ist der Beschreibung von der Hagens nicht zu entnehmen. Er druckt lediglich Titel und Kolophon (Gedruckt zuͦ Straßburg auff Grineck [= Bartholomäus Kistler] jm XVc vnd V. jar) ab und erwähnt, daß unter dem ›Sigenot‹-Titel der ›Rosengarten‹-Titelholzschnitt des vorausgehenden Heldenbuchs abgedruckt gewesen sei. Dies könnte eine irrtümliche Identifizierung sein: Nr. 29.5.h. enthält zu Beginn zwar auch einen Titelholzschnitt aus dem Heldenbuch, jedoch den zum ›Laurin‹. Siehe auch Gotzkowsky I (1991) S. 356–358.
Daß auch der verschollene Druck aus dem Besitz Wilhelm Grimms (Augsburg [?], vor 1550 [?], s. von der Hagen/Büsching [1812] S. 32; Schorbach [1894] S. 9f.; Heinzle [1978] S. 325) illustriert war, ist anzunehmen.
Die Existenz eines Drucks Straßburg: Christian Müller d. Ä., um 1560 (Schanze [1986] S. 250) zweifelt bereits Schorbach (1894) S. 7, an; s. auch Heinzle (1978) S. 328.
Nicht nachzuweisen ist der bei von der Hagen/Büsching (1812) S. 32 erwähnte Druck Augsburg: Michael Manger, [um 1560], s. auch Schorbach (1894) S. 11; Heinzle (1978) S. 328; Händl (1999) S. 119.
Illustrierte Drucke des 17. Jahrhunderts:
Augsburg: Valentin Schönig, 1606: 60 Blätter, 42 Holzschnitte, Kopien der tradierten Bildmodelle. Siehe Schorbach (1894) S. 12; Heinzle (1978) S. 327; Gotzkowsky II (1994) Nr. 1; Heinzle (1999) S. 130.
[Leipzig: Nikolaus Nerlich d. J., 1613]: 60 von 67 Blättern (handschriftlich ergänzt), 37 von 43 Kupferstichen mit Tituli. Privatbesitz (Gerhard Eis). Siehe Schorbach (1894) S. 12 f.; Eis (1941) S. 271–276; Heinzle (1978) S. 328; Gotzkowsky II (1994) Nr. 2; Heinzle (1999) S. 130.
Nürnberg: Michael und Johann Friedrich Endter, 1661: 72 Blätter, 43 Holzschnitte des Monogrammisten TS von 42 Stöcken, Kopien der tradierten Bildmodelle. Siehe Schorbach (1894) S. 13 f.; Heinzle (1978) S. 328; Gotzkowsky II (1994) Nr. 3; Heinzle (1994) S. 130.