KdiH

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85.8. Bruder Hans, ›Marienlieder‹

Bearbeitet von Isabel von Bredow-Klaus

KdiH-Band 9

Bruder Hans, nach eigener Auskunft ein nyderlender, verfasste nach 1391 sechs Marienlieder, die jeweils hundert Strophen umfassen und von einer 15-strophigen Einleitung, häufig auch als einleitender Gesang betitelt (vgl. Oosterman [2007] S. 16), ergänzt werden. Für diese Lieder ist keine konkrete Vorlage gesichert, vielmehr handelt es sich um eine Kompilation mit Anregungen aus verschiedenen Werken, die bereits Schröder (1881) zusammengestellt hat (unter anderen die Bibel, die ›Revelationes‹ der hl. Birgitta, der Bibelkommentar des Nikolaus von Lyra und Ps.-Bonaventuras ›Meditationes vitae Christi‹).

Die Texte des Bruder Hans sind in sechs Handschriften überliefert. Alle sieben Gesänge sind nur in der zudem einzigen bebilderten St. Petersburger Handschrift (Nr. 85.8.1.) enthalten. Diese Handschrift hat von allen Überlieferungszeugen nach Batts (1964, S. 10) wohl die größte Autornähe.