59.2.2. Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. 7 in scrin.
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 7
Um 1455 (Wasserzeichendatierung
Hagenau, Werkstatt des Diebold Lauber.
418r Skizze eines Benutzers des 16./17. Jahrhunderts: Wappen mit Frauenkopf und drei Sternen, 418v Dreifaltigkeitsanrufung mit Jahreszahl 1609. Im 18. Jahrhundert (vor 1718) im Besitz von Zacharias Konrad von Uffenbach (1683–1734) (
1r–289va | Alte Ee | |
1r Register (nur Reststreifen erhalten) | ||
1v Bild (nur Rand erhalten) | ||
2ra–3vb Erster Prolog | ||
3vb–5vb Zweiter Prolog und Engellehre | ||
6ra–289va Prosakompilation aus Historienbibel Ia und IIa
bis Kap. Von dem wissagen tobias
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291ra–418ra | Neue Ee | |
291ra–296v Register | ||
297v Bild | ||
298ra–415ra Prosaauflösung des ›Marienlebens‹ von Bruder Philipp | ||
415ra–416ra ›Antichrist‹ Daniel wissaget vnd sprichet der Ende crist komme von Tribu … | ||
416ra–418ra ›Jüngstes Gericht‹ Daniel wissaget von dem Jüngsten tage … |
Papier, 418 modern gezählte Blätter, dazu je zwei neuere Vorsatzblätter vorn und hinten (je zwei Blätter sind auf einen Falz geklebt und bilden so einen Bogen; die Blätter 1, 24 und 308 nahezu ganz herausgerissen; vor Blatt 1 fehlt eine Lage, Defekte: Blatt 66, 117, 271, 299 mit Textverlust, 290 ohne Textverlust; unbeschrieben: 138r, 290r–v, 297r, 418v), 380 × 272–275 mm, zweispaltig, anfangs 31 Zeilen, später abnehmend auf ca. 27 Zeilen, eine Hand, breite Bastarda (identisch mit Solothurn und Wolfenbüttel), in der ersten Zeile oft cadellenartig ornamentierte Versalien, rote Kapitelzählung, Kapitelüberschriften und Kapitellombarden über vier Zeilen, rote Caput-Zeichen im Register, Strichel, Unterstreichungen (Eigennamen).
elsässisch.
96 kolorierte Federzeichnungen, 64 (und eine defekte 1v) zur Alten Ee, 29 zur Neuen Ee (mit Jüngstem Gericht 416r). Zwei Deckfarbeninitialen: 2ra R und 298ra M. Gruppe K der Lauber-Werkstatt (zu weiterer Händedifferenzierung vgl.
Zeichnungen meist halbseitig oder größer, ungerahmt oder mit dreiseitiger roter Pinselstricheinfassung, mit Überschrift, die auch als Bildtitel fungiert, dem Text eines Kapitels vorangestellt, gelegentlich auch im fortlaufenden Text des Kapitels. Initialen beide viertelseitig, ca. 190 × 110 mm.
Zeichnung in besonders ebenmäßigen geraden Linien, Kolorierung in deckenden Farben, großflächig oder in geraden Pinselstrichen im Wechsel mit freistehendem Papiergrund. Detaillierte Ausarbeitung von Kontur und Binnenstruktur fehlen bis auf die Stammbaumallegorie, die ohnehin wegen ihres Rahmens und der Farbgestaltung besonders hervorgehoben ist. Bildszenen bauen sich auf leicht gelappten, tiefgrün kolorierten Bodenstücken auf; ohne Hintergrund; die Komposition überschreitet in der Breite das Schriftspiegelformat meistens und greift auf die Randstege aus, gelegentlich ist eine dem Schriftspiegelformat angepasste dreiseitige Bildbegrenzung ergänzt, die auf dem Bodenstück aufsitzt. Selten ein dickerer Pinselstrich als Markierung für den Himmel, ausnahmsweise 219r Hintergrundfüllung mit Rankendekor. Kaum Innenraumdarstellungen, nur selten (299v, 304v, 306r) Tempelbogen als Architekturrahmen. Manchmal Einzelbäume mit großblättrigen Baumkronen, selten Bodenbewuchs mit farnartigem Gewächs. Personen sehr statuarisch platziert, ohne Bewegung und Ausdruck, Gewandungen wirken wie Hülsen. Gebäude und Mobiliar mit Vorliebe über Eck ins Blickfeld gerückt, so dass der Betrachter wie von oben darauf blickt (Bettlager u. ä.).
Die Initialen – dunkelrot bzw. blau auf Goldgrund, Buchstabenkörper und Binnenfelder mit Blattwerk, 2ra auch mit Blütendekor gefüllt, 298ra mit kurzen, 2ra mit längeren Akanthusranken – entsprechen den Anweisungen des Göttinger Musterbuchs (Göttingen, Niedersächsische Landes- und Universitätsbibliothek, 8º Cod. Ms. Uff. 51 Cim.) bis ins Detail der Formfindung und Farbgebung.
siehe
vorwiegend Tiefgrün, Gelbocker, Braunocker, Rotbraun, Schwarz, Grau(blau).
Ausgabe:
Taf. IIa: 265v. Nebukadnezzars Traum vom Baum.