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52.2.e. Bamberg: Johann Pfeyl, 1509

Bearbeitet von Nicola Zotz

KdiH-Band 6

Beschreibung:

4o, 24 Blätter (a–c8), zweispaltig (in Ausnahmen: vierspaltig) tabellarisch (links Text, rechts Illustrationen), Vor- und Nachrede einspaltig, 31 Zeilen.

Bildausstattung:

Titelholzschnitt (das Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde, das Modell des Bamberger Doms haltend, darunter an einem Haken die beiden Wappen des Kaiserpaares, darunter das Wappen des Auftraggebers, des Bamberger Bischofs Georg III. Schenk von Limpurg), zwei weitere ganzseitige Illustrationen (aiv: Prozession mit dem Heinrichsschrein um und in den Bamberger Dom; aijr: Ritter mit Georgsbanner) sowie 133 Reliquiarholzschnitte, in elf Gänge geordnet. Künstler unbekannt.

Der Druck greift sowohl Elemente der früheren gedruckten Bamberger Heiltumsbücher als auch der Handschrift von 1509 auf. Wie alle Vorgängerdrucke ist er im Quart-Format erschienen. Auch der Titelholzschnitt steht in der Tradition der gedruckten Heiltumsbücher (und anderer offizieller Schriften der Stadt). Die Seitengestaltung der Vor- und Nachrede ist ebenso an den Drucken angelehnt wie die Gestaltung der Überschriften, die Verwendung der Paragraphenzeichen und die Präsentation der Holzschnitte (alle etwa gleich groß und ohne Trennlinien). Verglichen mit den 12-seitigen Vorgänger-Drucken freilich ist die Darstellung auffallend locker: Auf einer Seite kommen hier nur in Ausnahmen mehr als drei Illustrationen zu stehen. Diese Großzügigkeit mag durch die Handschrift beeinflusst sein. Die auffälligste Gemeinsamkeit mit der Handschrift freilich ist die Übernahme der Zeichnungen in den Druck: Die beiden ganzseitigen Holzschnitte, die auf den Titelholzschnitt folgen, sowie alle Reliquiar-Darstellungen sind nach den Illustrationen der Handschrift geschnitten worden (seitenverkehrt). (Zwei Abbildungen der Handschrift sind nicht in den Druck übernommen worden: Schrein 31r unten und Kreuzreliquiar 33r unten.)

Gegenüber der Handschrift mussten die Holzschnitte durchschnittlich auf ein Viertel der Größe verkleinert und somit vereinfacht werden. Hatten die Federzeichnungen der Handschrift bei ähnlichen Objekten deren Unterschiede herausgearbeitet, so ist dieses Ideal der Varianz im Druck zurückgenommen, was ihn stilistisch eher an die früheren Drucke anschließt (vgl. etwa die Armreliquiare auf bvjv und bvijr). Gestaltung und Ausdruck der Gesichter ist stark zurückgenommen, die Linienführung insgesamt gröber und weniger sicher als in den Zeichnungen. Dennoch lässt sich an zahllosen Beispielen das Ideal einer Wirklichkeitsnähe zeigen, das sich nicht zuletzt auch im Titel niederschlägt (air: … nach dem rechten waren heilthumb abgezeychnet). Da diese Realitätstreue allerdings durch die Seitenverkehrung bei manchen Darstellungen gestört ist (am empfindlichsten sicherlich beim Bamberger Domplatz), ist dieser Anspruch von Unmittelbarkeit wohl eher auf die handschriftliche Vorlage als auf den Druck zu beziehen.

Literatur:

VD16 W 1720. – Cárdenas (2013a) S. 84–92, 335–337, 362f., mit Abb.; Spälter (2013) 71–98, mit Abb.

Weitere Materialien im Internet:

VD16 W 1720

Abb. 52.2: Bamberg: Johann Pfeyl, 1509, aiiiv (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum,8 ͦ K. 1695). Mantelreliquiare.

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Abb. 52.2.