KdiH

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65.2.5. St. Gallen, Kantonsbibliothek, VadSlg Ms. 352/1-2

Bearbeitet von Pia Rudolph

KdiH-Band 7

Datierung:

Um 1440.

Lokalisierung:

Konstanzer Raum.

Besitzgeschichte:

Erstbesitzer unbekannt, auf S. 103 mehrere Nachträge aus dem 15. und 16. Jahrhundert, ebenso auf S. 4 (als Schreibübung 18 Mal eingetragen: Dem ersamen und wysenn Hanns Gonntzenbach). Als ein möglicher Besitzer wird der Humanist Melchior Goldast von Haiminsfeld († 1635) vermutet, danach ein Mitglied der Familie Schobinger. Wohl seit dem 17. Jahrhundert in der Bibliothek von St. Gallen, auf S. III–VI Einträge von Peter Scheitlin (†1848), dem Registrator der Bibliothek. Ursprünglich ein Sammelband, der bei der Restaurierung 1989 aufgelöst wurde (mit: Albrecht von Eyb, Ehebüchlein, Augsburg: Günther Zainer, um 1473 [GW 9522]; Ingold, Das goldene Spiel, Augsburg: Günther Zainer, 1472 [GW M12087]; Jakob Twinger von Königshofen, Chronik).

Inhalt:
1. S. 1–8 Kalender
S. 1–3: Tabellen (Anfang fehlt) mit Angaben zu Schaltjahren, Sonntagsbuchstaben, goldener Zahl, Intervalltabellen (1449–1520); S. 3 Merkverse; S. 5–8 Kalender-Fragment (Juli–Oktober) mit Angaben zu goldener Zahl, Neumond in Stunden und Minuten, Fastenzeit und Ostertermin, Sonntagsbuchstaben, Konstanzer Heiligenfesten
2. S. 9–100 ›Speculum humanae salvationis‹, deutsch
siehe Stoffgruppe 120. ›Speculum humanae salvationis‹
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, III + 55 Blätter, nach S. 24 fehlt ein Blatt, ebenso fehlen Blätter zu Beginn und eines am Ende, Bleistiftpaginierung von moderner Hand (zählt wie folgt: S. I–VI und S. 1–104), 285 × 205 mm, Text 1: Bastarda, Text 2: Kursive, drei Schreiber, Lombarden, rubriziert.

Schreibsprache:

alemannisch-schwäbisch (Lindqvist [s. u. Literatur] S. XVII–XXI).

II. Bildausstattung:

Leicht kolorierte Federzeichnungen von zwei Händen (1. S. 5–46; 2. 47–100). Kalender-Fragment: vier Monatsbilder zu Juli–Oktober (S. 5–8), ohne Darstellung der Tierkreiszeichen.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung:

Die Szenen sind, wie die Darstellungen im anschließenden ›Speculum humanae salvationis‹, ohne Rahmung über dem Text angebracht, sie nehmen etwas weniger als ein Drittel der Seiten ein und gehen leicht in den Text über. Landschaften werden durch eine kleine Rasen- bzw. Ackerfläche (S. 8) sowie kleinere Bäume und/oder Hügel angedeutet. Nur durch Schraffuren (Faltenwurf) wird Plastizität erzeugt. Wenige Bildelemente (Lippen, Wangen, Kleidung, Rasen o. ä.) wurden mit Braun, Rot oder Grün koloriert. Die rasch ausgeführt wirkenden Federzeichnungen sind von sicherer Hand mit lebendigem Schwung angebracht worden (Wegelin [s. u. Literatur] S. 56).

Bildthemen:

siehe Bildthementabelle Einleitung der Stoffgruppe 65.

Farben:

Schwarz, Rot, Grün.

Literatur:

Scherrer (1864) S. 103. – Konrad von Helmsdorf: Der Spiegel des menschlichen Heils. Aus der St. Gallener Handschrift. Hrsg. von Axel Lindqvist. Berlin 1924 (Deutsche Texte des Mittelalters 31); Lehmann-Haupt (1929) S. 15, 219; Peter Wegelin: Kostbarkeiten aus der Vadiana St. Gallen in Wort und Bild. St. Gallen 1987, S. 51–56; Konrad (1997) S. 268f., KO 13; Verbundkatalog HAN (Handschriften – Archive – Nachlässe): http://www.e-codices.unifr.ch/de/description/vad/0352-1-2/HAN.

Anmerkungen:

Zu Text 2 siehe Stoffgruppe 120. ›Speculum humanae salvationis‹.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 70: St. S. 7. Kalenderseite September: Weinlese.

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Abb. 70.