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51.18.2. Bruxelles / Brussel, Bibliothèque Royale de Belgique / Koninklijke Bibliotheek van België, ms. 8507–09

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 6

Datierung:

Zweite Hälfte 15. Jahrhundert (Jungmayr irrtümlich 16. Jahrhundert).

Lokalisierung:

Wohl Straßburg, Dominikanerinnenkloster.

Besitzgeschichte:

Aus dem 1431 reformierten Dominikanerinnenkloster St. Nikolaus in undis zu Straßburg (Besitzvermerk 363v: Dis büch gehoͤrt in dz closter zü [sancte] Matheus des heiligen apostelen vnd ewangelisten dem man sprechet zü sancte Nicolaus in vndis zü stroßburg brediger ordens). Später in der Bibliothek der Bollandisten (1r Signatur + MS. 90).

Inhalt:
1. 1r–132v Gertrud von Helfta, ›Legatus divinae pietatis‹, deutsch
2. 133r–239v Leben der Gertrud von Ortenburg
3. 240r–363r Leben der heiligen Katharina von Siena nach Raimund von Capua: ›Der geistliche Rosengarten‹

Williams-Krapp (1989) Sp. 984 (deutsche Fassung I)

240r–v Vorrede Es was Ein man in der stat senensi

240v–363r Kapitel 1–100 Do nun dieser jacobus vnd sin froͮwe worent zuͦ jren tagen komen … (bricht in Kap. 100 ab)

I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 368 Blätter (gezählt 1–366, davor ein ungezähltes Blatt, 92 doppelt vergeben: 92, 92a), 212 × 142 mm, zwei Faszikel 1–239, 240–Ende, alles einspaltig, mehrere Hände, einzelne tauchen in beiden Teilen auf. Faszikel 2 24–32 Zeilen, sechs(?) Schreiber, I (altertümliche und kalligraphische Bastarda, engzei-lig): 240r–252r, 240r E-Initiale über fünf Zeilen mit Maiglöckchenfleuronnée; II (Schleifenbastarda): 253r–264r; III (runde schleifenlose Bastarda): 264r–275v, 352v–363r; IV (hölzerne Schleifenbastarda): 276r–287v, IV (unruhige Schleifenbastarda): 288r–299v, 312r–347v; V (Schleifenbastarda): 300r–311v; VI (schleifenlose Bastarda): 348r–352r; rote Überschriften (von Hand IV?), Strichel, Lombarden über zwei Zeilen.

Schreibsprache:

elsässisch.

II. Bildausstattung:

Zwei kolorierte Federzeichnungen: 333r, 340v; eine Hand.

Format und Anordnung:

333r initialenartig über neun Zeilen zu Beginn des Kapitels 74 (Wie ir Maria teik halff wuͤrken) in den Satzspiegel eingelassen, 340r ebenfalls initialenartig über acht Zeilen zu Beginn des Kapitels 78 (Von sant Agnesen de monte policiano), dabei querrechteckig und fast die gesamte Schriftspiegelbreite einnehmend.

Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

von laienhafter Hand gefühlvoll gezeichnet und bunt koloriert. 333r in grober linearer Einfassung die Darstellung Marias und Katharinas, den Teig wirkend; im Hintergrund Jesus am Kreuz; 340v in einem angedeuteten Architekturrahmen (Kirchengebäude): Katharina am Totenbett der Agnes von Montepulciano, umgeben von Kerzen haltenden Mitschwestern; im Hintergrund Jesus am Kreuz; außerhalb dieses Rahmens ist eine Frau mit zwei Kindern ergänzt, dazu eine Beischrift Lysa mit yren zweien töhtern. – An denselben Stellen hat die Straßburger Handschrift Ms. 2743 (siehe Nr. 51.18.4.) Illustrationen, wenn auch andere; 340v/Straßburg 272v jedoch mit derselben Beischrift. Die Art der Abhängigkeit der beiden Handschriften untereinander ist noch nicht geklärt (beide Abschriften brechen an derselben Textstelle ab!).

Literatur:

van den Gheyn 5 (1905) S. 381, Nr. 3407. – Otmar Wieland: Gertrud von Helfta, ein botte der götlichen miltekeit. Ottobeuren 1973 (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, Erg.Bd. 22), S. 3–5; Jungmayr (1992) S. 237. 239; Williams-Krapp (1998) S. 160; Jungmayr (2004a) S. lxx f. lxxvi.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 51.53: 333r. Leben der heiligen Katharina von Siena: Brotwunder mit Beistand der heiligen Maria.

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Abb. 51.53.