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26A.16.3. St. Paul im Lavanttal, Stiftsarchiv, Cod. 11/2; olim XCVI; 26 a/2

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

1. Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Lokalisierung:

Wohl Bodenseeraum.

Besitzgeschichte:

Die Handschrift kam 1722 nach St. Blasien (Eintrag des Bibliothekars P. Marquard Hergott auf der Recto-Seite des Vorsatzblattes) und aus St. Blasien nach dessen Aufhebung 1806 nach St. Paul. Im Vorderdeckel ältere Signaturen Y.L.O.C.45 und 25.3.36/112.

Inhalt:
1. [I]r–S. 156 Gallus Öhem, Chronik der Reichenau

[I]r–v Bildseiten

[II]r–[XX]v Wappenbuch

S. 2–3 Vorwort

S. 3 Vorrede

S. 3–37 Von der Stiftung des Klosters und seiner Ausstattung

S. 37–156 Die Äbte der Reichenau

2. S. 162–253 ›Chronik der Stadt Zürich‹ Anfang und Schluß fragmentarisch
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 22 + 139 Blätter (dazu ein Vorsatzblatt, unfoliiert, das zweite Lagenbündel ist von jüngerer Hand paginiert 1–253; [XXI]r–[XXII]v, S. 1, 157–161, 254–Schluß leer), 215 × 155 mm, einspaltig, drei Schreiber, Schreiber I: S. 2–156, Bastarda, 40–43 Zeilen, nur bis S. 21 rubriziert (rote Strichel, Unterstreichungen, Lombarden über zwei bis fünf Zeilen, Majuskeln im Text), danach lediglich die kaiserlichen Herrschaftszeichen S. 47, 63, 73, 92, 101, 110 in Rot; Schreiber II: S. 162–253, Bastarda, 45–49 Zeilen, nicht rubriziert; Schreiber III: Wappenbeischriften [I]r–[XX]v, Kurrentschrift (dazu Ergänzungen mehrerer jüngerer Nachtragsschreiber).

Schreibsprache:

südalemannisch mit schwäbischen Elementen.

II. Bildausstattung:

In Text 1 zwei ganzseitige Bilder ([I]r, [I]v), 435 Wappenbilder, davon 420 vollständig oder als Vorzeichnung ausgeführt ([II]r–[XX]r); kolorierte Federzeichnung, ein Zeichner.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Insgesamt dilettantische Kopien nach der Freiburger Handschrift (Nr. 26A.16.1.). Von den vier Eingangstafeln sind nur zwei als leicht variierte Kopien nach der Freiburger Handschrift ausgeführt bzw. erhalten: [I]r (Symbole der geistlichen Herrschaft) wie in der Freiburger Handschrift (26A.16.1.), doch an der Stelle eines Benediktinermönchs kniet der Abt selbst in vollem Ornat vor dem Reichenauer Klosterwappen; [I]v (Symbole der weltlichen Herrschaft) ebenfalls wie in der Freiburger Handschrift, doch ist unter dem Reichenauer Klosterwappen das Wappen Heinrichs des Löwen (aus der Reihe der Fürstenwappen Nr. 129 mit Beischrift herczog hainrich von Sachsen vogt desz gotzhusz 1169) ergänzt. Beide Bilder ganzseitig ohne Einfassung, Figuren, Symbole und Wappen in bescheidener Strichzeichnung ohne Plastizität, Bodenstücke fehlen.

Die Wappensammlung weicht in Anlage, Umfang und Anordnung in Details von der Freiburger Handschrift ab; auf jeder Seite sind nicht neun, sondern platzsparend zwölf Wappenschilde in drei Reihen zu vier Schilden mit Beischriften zusammengestellt. Zudem ist nicht nur die Reihenfolge umgestellt, auch die Auswahl der Wappen entspricht nicht der der Freiburger Handschrift:

[II]r–[X]v Fürsten-, Vasallen- und Ministerialenwappen (Freiburg Nr. 124–128, 130–138, 143, 145–197, 200, 199, 198, 201–290 [204 anders: Schrägband mit drei Herzblättern für Lavbenberg, 246–249 ausgefüllt: 246 gespalten, darin zweigesichtiger Adler in verwechselten Farben, 247 Schaf, 248 kleiner Wappenschild mit Steinbock, 249 Stern], 293, 294, 291, 295, 296–304, 341–382 [364 ersetzt durch Steinbock für Empsz, 375 ersetzt durch geteilten Schild für Schönenberg]);

[XI]r–v 24 Mönchswappen, vor allem dieser Teil der Sammlung gegenüber der Freiburger Reihe (vgl. Nr. 64–123) in anderer Zusammenstellung, dabei einerseits um zahlreiche Wappen reduziert, andererseits auch mit einigen Ergänzungen gegenüber Freiburg: [XI]r Im Thurn, Walsee, Baldegk, Winterstetten, Altstetten, Druperg, [XI]v Aschach, Moringen, Spett;

[XII]r–[XVII]r Fürsten-, Vasallen- und Ministerialenwappen (Fortsetzung) (Nr. 383–396, 398, 397, 399–414, 416, 415, 417–461, 464, 465, 463, 462, 466–495, 498, 497, 499, 501, 500, 502, 305–308, 496, 309–314), ergänzt: Alt österreich margraff, Greiffenstain;

[XVII]v–[XIX]v Abtswappen (Nr. 1–61) von Sant Pirminius bis Marcus de Knori[n]g[e]n (Wappenbeischrift von jüngerer Hand), am Schluß ein leerer Schild;

[XX]r drei Wappen von Conuent herren des Closters Richenaw (Nr. 64–66: Sant Mainrat ain grauf zuo Sulgen, Sant Wolfgang ain grauf zuo Kyburg, Melius von pfullendorf); die Wappen sind entgegen der Freiburger Vorlage durch doppelte Größe und separate Plazierung auf einer eigenen Seite aus dem Verbund der Mönchswappen herausgehoben.

Es folgt [XX]v eine Aufzählung von Namen ohne Wappen: Mönche der Reichenau (vgl. Freiburg Nr. 67–84, 90, 109, 83, 52), Auswahl entspricht nicht der Wappenreihe [XI]r–v.

Farben:

Schwarz, Rot, Blau, Gelb, Grün, Weiß als freistehender Papiergrund.

Literatur:

Brandi (1893) S. XXIII; F. X. Kraus: Die Schätze St. Blasiens in der Abtei St. Paul in Kärnten. Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins NF IV (1889), S. 47–68, hier S. 51; Kurt Holter: Die Bibliothek. Handschriften und Inkunabeln. In: Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal und seiner Filialkirche. Wien 1969 (Österreichische Kunsttopographie 37), S. 386, Abb. 620 (IIr); Drös (1994) S. 14.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 155: [1]r. Abt des Klosters Reichenau und Symbole der geistlichen Herrschaft.

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Abb. 155.