KdiH

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51.17.A. [Ulm]: [Michael Schorpp], [ca. 1470–1480?]

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 6

Beschreibung:

»Bilderbogen« mit 16 Szenen und Bildtiteln, gedruckt auf zwei einseitig bedruckten großen Doppelblättern. Im einzigen erhaltenen Exemplar Vaduz, Schloss Hohen Liechtenstein, sind diese in vier sehr defekte Einzelblätter mit je vier Bildern getrennt. Ursprünglich jeweils acht Bilder in zwei Zeilen auf einem auf der Rückseite nicht bedruckten Doppelblatt; jedes Bild in einfacher Rechteck-Einfassung, abgetrennt als Kopfleiste zwei Zeilen xylographischer Text, der im Vaduzer Exemplar nur noch fragmentarisch erhalten ist. Die Bildüberschriften waren nicht als Reimpaare, sondern in Prosa formuliert. Das Ganze vermutlich als Wandschmuck gedacht.

Die Bilderreihe, deren narrative Vorlage Bekanntschaft mit einer deutschen Prosalegende ähnlich der Fassung XVIII (siehe oben 51.17.1., Nr. 51.17.2.) voraussetzt, beginnt mit der Einleitungsdarstellung Katharinas mit ihren Attributen und geht dann – unter Verzicht etwa auf ein Bild zu Katharinas Geburt oder Jugend – zu dem eher selten illustrierten Thema Katharina am Sterbebett ihres Vaters über. Es folgen drei Bilder zur ›Conversio‹, zehn Bilder zur ›Passio‹ und als Schlussbild die Bestattung Katharinas durch Engel auf dem Berg Sinai.

Literatur:

Schreiber, Handbuch 3 (1927/69) Nr. 1315x; Die Legende der Hl. Catharina von Alexandrien. Holztafeldruck von Michel Schorpp, Maler zu Ulm: Auf Schloss Hohen Liechtenstein bei Vaduz. Mit Einleitung von W. L. Schreiber und 16 Abbildungen. Straßburg 1931 (Einblattdrucke des 15. Jahrhunderts 75); Bruce A. Beatie: St. Katharine of Alexandria in Medieval German Illustrative Cycles: A Problem beyond Genre. In: Genres in Medieval German Literature. Hrsg. von Hubert Heinen und Ingeborg Henderson. Göppingen 1986 (GAG 439), S. 140–156.

Anmerkungen:

a) Die Handschrift Praha, Archiv Pražského hradu, Knihovna Metropolitní kapituly (Archiv der Prager Burg, Bibliothek des Metropolitankapitels), Cod. G 49 (vor 1485. Böhmen; Inhalt: 1. 1ra–64ra Philipp der Kartäuser, Marienleben; 2. 64rb–66ra Böhmische Marienklage) ist mit drei Deckfarbenminiaturen zu Text 1 und 2 geschmückt (siehe Stoffgruppe 85.); eine vierte Miniatur 66rb stellt die heilige Katharina dar: stehend, in der erhobenen Rechten das Rad, mit der angewinkelten Linken die Spitze des mit dem Schaft seitlich nach oben hochragenden Schwertes haltend. Vom anschließenden Verstext waren nur wenige Zeilen ausgeführt worden, die dann wieder gelöscht und mit nachgetragenen Notizen und Gebeten überschrieben wurden. Hierbei könnte es sich um den Anfang eines gereimten Katharinenlebens gehandelt haben. Siehe zuletzt Kurt Gärtner: Die Prager Handschrift von Bruder Philipps ›Marienleben‹ (Prag, Metropolitan-Kapitel. Cod. G 49). In: Deutsche Literatur des Mittelalters in Böhmen und über Böhmen. Vorträge der internationalen Tagung […] Ceské Budejovice, 8. bis 11. September 1999. Hrsg. von Dominique Fliegler und Václav Bok. Wien 2001, S. 141–167.

b) Keinen Bezug zur handschriftlichen Überlieferung hat der Druck ›Von dem vrsprung vnnd leben, marter vnd sterben. vnd ouch von den wunderzeichen der wolgebornen künigin vnd Juckfrawen vnd marterin sant Katherinen‹, Straßburg: Johannes Grüninger, 2. Juli 1500 (Hain 12851; ISTC ip00428000; Schreiber, Manuel 5 [1910–11] 4922; Schramm 20 [1937/1986] Abb. 647–660), der nach einem Titelholzschnitt A1r das Katharinenleben Ir (= B1r)-LXIXr (Assion [1983] Sp. 1069 [deutsche Fassung XXVIII]; Williams-Krapp [1986]: Katharina von Alexandrien [14]) mit 17 Holzschnitten illustriert: Die meisten Bilder zusammengesetzt aus zwei oder drei ungerahmten Teilstücken, querrechteckige Bildeinfassung separat hinzugedruckt. Die Holzschnitte nehmen in etwas anderer Zusammenstellung der Teilstücke die Druckstöcke der lateinischen Ausgabe Grüningers (›Nova quedam singula atque rara legenda‹, 6. April 1500 [Hain 12850]) auf.