KdiH

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26A.14.11. Linz, Oberösterreichisches Landesarchiv, Schlüsselberger Archiv, Hs. 102 (LAFR 754)

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

Ende 15./Anfang 16. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Österreich.

Besitzgeschichte:

Im Vorderdeckel kolorierte Zeichnung des Wappens der Freiherrn von Karling/ Niederösterreich: blau und gold gespaltene Lilie in gold und blau gespaltenem Feld; innerhalb des Rahmens der Eintrag Wo[lf] 15.16 Karlinger (d. i. Wolfgang von Karling, Rat Kaiser Maximilians I., Pfleger zu Stein), darüber ein nach Seemüller vielleicht Gilk fraw von Ach zu lesender Eintrag. Auf dem ersten ungezählten Blatt Notizen, von Seemüller nach Schriftprobenvergleich glaubhaft Reichard Streun zu Schwarzenau († 1698) zugeschrieben, der die Handschrift somit im 17. Jahrhundert besessen haben muß. 1724 über Franz Reisinger in den Besitz des Georg Johannes Adam von Hoheneck gelangt (vgl. den Eintrag auf der Rückseite des ersten ungezählten Blattes).

Inhalt:

1r–169v

Leopold von Wien, ›Österreichische Chronik von den 95 Herrschaften‹

I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 177 Blätter, ab Blatt 6 wohl vom Besitzer Streun von Schwarzenau foliiert 1–169 (zwischen 14 und 15 ein ungezähltes Blatt, Zählung springt von 160 auf 162), 280 × 210 mm, saubere junge Bastarda mit Frakturelementen, ein Schreiber, einspaltig, 24–28 Zeilen, rote Strichel, Caput-Zeichen, ornamentierte Kapitelinitialen über drei bis sieben Zeilen, mehrfach Ranken als Zeilenfüller, mit langen Überschriften in Rot markiert der Schreiber den auszug der Edlenn Landts kroniken zwe Österreich (14av) als Beginn des ersten und die Reihe der christlichen Fürsten ab St. Amann (38v, 66. Herrschaft) als zweiten Teil; gelegentlich Überschriften in Rot. Entgegen Seemüller gehört die Schreiberhand nicht in die ersten Hälfte des 15., sondern klar an das Ende des 15. Jahrhunderts oder bereits ins 16. Jahrhundert. – Zahlreiche Randnotizen der Vorbesitzer (Streun von Schwarzenau, Hoheneck).

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

17Wappen (15v, 16v, 18r, 19v, 21v, 22v, 23r, 24v, 25v, 26v, 27v, 29r, 30r, 32r, 32v, 33r, 52v); kolorierte Federzeichnung, ein Zeichner. Wohl von demselben die Zeichnung des Besitzerwappens im Vorderdeckel.

Format und Anordnung:

Stets linksbündig, querrechteckig bis quadratisch ausgesparte, ca. ⅗ der Schriftspiegelbreite einnehmende Bildräume zwischen dem Text, der Wappenbeschreibung zugeordnet; durch Doppellinie eingefaßt (ca. 65–95 × 85–90 mm).

Bildaufbau und -ausführung:

Schilde aus der halbrunden Grundform entwikkelt, z.T. mit Spitze unten, z.T. gewölbt und mit abgestumpfter oberer Ecke, Stechhelme, Helmdecke als Bündel von beidseitig des Schildes spiralförmig oder rund geschwungenen, ausladenden Akanthusranken, Schilde nach heraldisch rechts geneigt, in dieselbe Richtung sind Helmzier, Helm und Wappenbild gewandt (in Gegenrichtung nur 15v, 18r, 21v); Konturzeichnung in kräftigen, geschwungenen Linien, Binnenzeichnung in Stricheln und Schraffen, charakteristisch die Aderung der voluminösen Ranken durch Doppellinien, die sich am Blattrand aufteilen und als Innenrandung an der Konturlinie entlanggeführt werden. Menschliche Figuren in der Helmzier in Rumpfform, in die Helmdecke übergehend. Flächige Kolorierung mit viel freistehendem Papiergrund. Auffallend: Helme sind golden (bzw. gelb).

Bildthemen:

Wappenreihe der Redaktion H (Seemüller S. CCVI), abweichend von ihr ist 29r für die 66. Herrschaft nicht das Landeswappen unter St. Amman, sondern dessen Erbwappen gemalt. Neben dem Wappen der vierten Herrschaft (16v) ist am Blattrand eine rote Nelke ergänzt.

Farben:

Schmale, ungemischte Palette: Rot, Schwarz, Blau, Gelb (für Gold), Hellgrün; das Besitzerwappen im Vorderdeckel etwas differenzierter mit Violett, Grau, Orangerot.

Literatur:

Seemüller (1909/1974) S. XV–XVII, Nr. 9.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Taf. XVII: Vorderer Innendeckel. Wappen der Freiherren von Karling/Niederösterreich.

Taf. XVIIIa: 16v.

Abb. 134: 29r. Wappen der 4. Herrschaft (Laptan).

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Taf. XVII.
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Taf. XVIIIa.
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Abb. 134.