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85.1. Marienmeditationen, Bernhard von Clairvaux zugeschrieben

Bearbeitet von Wolfgang Augustyn

KdiH-Band 9

Die mystischen und aszetischen Werke Bernhards von Clairvaux (um 1090–1153) wurden in zahlreichen mittelhochdeutschen, mittelniederdeutschen und mittelniederländischen Übertragungen und Bearbeitungen verbreitet und in etlichen volkssprachlichen Dichtungen rezipiert (Höver [1978]). Viele authentische oder ihm zugeschriebene Texte und Predigten beziehen sich auf Maria, da Bernhard von Clairvaux großen Anteil an der Ausprägung der hochmittelalterlichen Christus- und Brautmystik hatte und die theologische Bedeutung Mariens immer wieder ausführlich behandelte (Barré [1953]). Selten sind Handschriften mit mehreren deutschen Predigten überliefert wie die im frühen 16. Jahrhundert von einer Dominikanerin in Colmar geschriebene Sammelhandschrift (Nr. 85.1.1.), die vornehmlich Heiligenleben, aber auch zwei marianische Meditationen enthält.