44.1.2. Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Mscr.Dresd.M.60
Bearbeitet von Christine Stöllinger-Löser
KdiH-Band 6
Zwischen 1427 und 1435.
Hagenau/Unterelsass, Werkstatt Diebold Laubers.
Vermutlich die älteste Handschrift aus dem Lauberkreis. Wohl noch im 16. Jahrhundert im alemannischen Raum (im Bild 118r Eintrag eines Benutzers mit Jahreszahl 1510). 1748 erstmalige Erwähnung in der Königlich-Sächsischen Landesbibliothek in Dresden durch
1. |
1r–3r |
Register |
2. |
4v–173v |
›Oberrheinisches Erbauungsbuch‹ (Sigle Dd) Darin: 86v–103r, 105r–170v ›Der slecht weg‹ (nur die Texte Otto [2005] Nrn. 8, 9 [v. 176–231 und 379–400 fehlen], 10 [v. 1–19 fehlt], 11–15 [v. 1–83 fehlt], 16 [v. 1–39 fehlt], 17–18 [v. 55–172 fehlt], 30 [v. 1–13 fehlt], 31–33 [v. 94–134 fehlt], 34 [v. 384–419 fehlt], 35–39 [v. 104–113 fehlt], 40 [v. 1–29 fehlt], 41 [v. 42–75 fehlt], 42 [v. 1–12 fehlt], 43–52) Zusatztexte: 82r–82v ›Die zehn Gebote‹, 20 Verse; Ausg. 82v–86r ›Teufelsbeichte‹, 235 Verse; Ausg. 170v–171v War fur men die psalmen lesen sol, Prosa [Erklärung 35–56 fehlt]; Ausg. 172r–173v Ein lop von unser lieben frauwen; Mariengruß Johannes’ des Weisen; 118 Verse; Ausg. 173v O maria muͦter von gnaden gros [v. 10–24 fehlt]; Ausg. |
Papier, 1 + II + 173 + 1 Blätter (Foliierung des 20. Jahrhunderts), mehrere Blätter fehlen, darunter 16 am Schluss, Wasserzeichen aus der Zeit von 1421–26, 285 × 215 mm, oberrheinische Bastarda, mehrere schwer unterscheidbare Hände, einspaltig, 27–38 Zeilen, Rubrizierungen (Überschriften, diese oft vorliniert und zu Beginn in Textura, später in Bastarda nachgetragen, meist zweizeilige rote Lombarden, die aber auch ein- bis achtzeilig vorkommen, Strichelungen). Einzelne undeutliche Zeichnungen an den Rändern (37r, 56r), die wohl außerhalb des ursprünglichen Illustrationsprogramms stehen. Durch Kriegseinwirkungen beschädigt.
elsässisch.
85 lavierte Federzeichnungen von den Händen der Zeichnergruppe A (außer Blatt 15v: spätere ungelenke Ausführung eines unfertigen Bildes) aus der Werkstatt Diebold Laubers in Hagenau (Blattangaben siehe oben S. 8–12). Das vorangestellte Register der Kapitel (gedruckt bei
Separierung von Text und Bild, wie für die Lauber-Handschriften typisch. Die Bilder sind zumeist etwa halbseitig in der oberen oder unteren Hälfte, über die ganze Breite der Seite angebracht, rahmenlos, jeweils mit vorangestellten Überschriften, die zugleich die Kapitel kennzeichnen. In der Regel dem zugehörigen Text voran-, gelegentlich (bei den Werken der Barmherzigkeit) auch nachgestellt.
Zumeist Szenenbilder mit mehreren Figuren und verschiedenen Gegenständen (Gebäude, Baum, Altar, Mobiliar), daneben auch Einzelfiguren. Figuren und Szenen sind Stereotypen, die häufig in geringen Abwandlungen wiederholt werden. Teilweise sind erläuternde Spruchbänder beigegeben (Gott mit Spruchband jeweils bei den Zehn Geboten).
siehe Bildthemenliste S. 8–12; vgl. die Bilderliste bei
Blau, Gelb, Grün, Braun, Rot, Schwarz. Bis auf Rot und Blau stark verblasste Farben.
Abb. 44.3: 77v. ›Oberrheinisches Erbauungsbuch‹: Der Jüngste Tag, Engel mit Posaunen rufen die Toten aus den Gräbern zum Gericht.
Abb. 44.4: 82v. ›Oberrheinisches Erbauungsbuch‹: Ein Geistlicher nimmt dem Teufel die Beichte ab.