Beschreibung:
›Von sant Menrat ein hüpsch lieplich lesen‹
4º, 24 Blätter (ungezählt, bezeichnete Lagen a–c8), 32–33 Zeilen, einspaltig.
37 Holzschnitte (von 36 Druckstöcken): a1r (Titelbild), a2r, a2v, a3r, a3v, a4r, a4v, a5r, a5v (wiederholt a1r), a6r, a6v, a7r, a8r, a8v, b1r, b1v, b2r, b2v, b3v, b4r, b4v, b5r, b6r, b6v, b7r, b7v, b8r, b8v, c1r, c1v, c2r, c2v, c3v, c4r, c4v, c6v, c8r, c8v.
Voraus ging der Druck der lateinischen ›Passio sancti Meynhardi‹ (GW M29714), herausgegeben von Sebastian Brant wohl im Auftrag Albrechts von Bonstetten, deren Text – früher gelegentlich Georg von Gengenbach zugeschrieben – der Einsiedelner Handschrift 249/381 folgt; hinzu kommt ein Anhang mit den zwei Engelweihbullen Leos VIII. und Pius’ II., zwei Antiphonen und einem Meinrad-Gebet. Der lateinische Druck enthält 21 Holzschnitte von 19 Stöcken, viel-leicht vom Meister des Verardus, basierend auf denen des Blockbuches (siehe Nr. 51.24.A./51.24.B.); vgl. Hain 12453; Schreiber, Manuel 5 (1911) Nr. 4607. – Für den deutschen Druck in einer Neuübersetzung (Es was zuͦ Sulgow vff der Tuͦnow ein Graff gesessen …), die die Antiphonen des Anhangs durch eine Schilderung der Engelweihe ersetzt, ergänzte Furter wenig später das Bildprogramm um weitere 16 Illustrationen. Grundbestand wie Ergänzungen sind z. T. seitenvertauschte Nachschnitte der Blockbuchillustrationen, allerdings in ihrer Reihenfolge abweichend in den Text eingefügt. Für die Gestaltungstechnik ist die Modellierung durch blockartig nebeneinandergesetzte Parallelschraffen charakteristisch.
Literatur:
Hain/Copinger 3965. – Gustav Scherrer: Verzeichnis der Incunabeln der Stiftsbibliothek St. Gallen. St. Gallen 1880, Nr. 995; Schreiber, Manuel 5 (1911) Nr. 4608; Benzinger (1912) S. 65–71, hier S. 69 f.; Schramm 22 (1940/1983) Abb. 524–560; Schuppisser (1986) S. 144, Abb. 4; Spätmittelalter am Oberrhein 1 (2001) S. 395, Nr. 232 mit Abb.