7.1.2. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2886
Bearbeitet von Gisela Fischer-Heetfeld
KdiH-Band 1
1467.
Wien?.
Wohl für eine Dame des niederösterreichischen Adelsgeschlechtes von Uttendorf geschrieben (nach der verstümmelten Schreibernotiz [120vb] zu schließen).
1. | 1ra–120ra |
Heinrich von Neustadt, ›Apollonius von Tyrland‹
Hs. C
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2. | 120vb | Muskatblut, Gebet |
Papier, 120 Blätter (Zählung des 20. Jahrhunderts, nach Bl. 5 ein Blatt übersprungen; am Anfang fehlen mindestens vier Blätter), 275 × 207 mm, Bastarda, eine Hand, zweispaltig, 43–48 Zeilen, rote Initialen, Strichelung.
bairisch-österreichisch.
109 (teilweise kolorierte) Federzeichnungen (1va [2], 2ra, 3va, 4ra, 5vb, 5ar, 6va, 6vb, 7ra, 7v, 8rb, 9rb, 9va, 10r, 11va, 12v, 14r, 15v, 19v, 21v, 22vb, 24vb, 25v, 26vb, 28rb, 29r, 29v, 30v, 32r, 33ra, 34r, 34v, 36ra, 37ra, 37vb, 38rb, 39rb, 39vb, 40v, 42rb, 44r, 45v, 46v, 48v, 49vb, 50v, 51rb, 52v, 54v, 55vb, 56r, 56vb, 57r, 57vb, 58r, 59rb, 59vb, 60va, 61r, 62r, 64r, 64vb, 65rb, 65v, 66v, 67v, 68v, 70r, 70v, 71v, 72rb, 74ra, 75r, 76r, 77r, 78rb, 81r, 82v, 83r, 84v, 85v, 86vb, 87r, 87vb, 89ra, 90rb, 91r, 91v, 92v, 94ra, 95rb, 95vb, 98r, 99r, 100r, 104ra, 105r, 106ra, 106v, 107v, 108v, 109r, 110r, 111r, 112r, 115v, 118r, 119v), eine Hand.
Eine oder zwei Spalten breite Zeichnungen in unterschiedlichstem Format, oft auf den Rand übergreifend, am Kopf oder Fuß der Seite oder mitten im Text.
Ungerahmt. Zierliche, gelängte Figuren mit kleinen Köpfen, kurzem Oberkörper und überlangen, schlanken Beinen, wie in Untersicht gesehen; modische Kleidung (sehr spitze Schnabelschuhe). Ausgewogene Komposition der bewegten Gruppen. Die Stadtanlagen im Hintergrund oft mit Staffelgiebeln. Vereinfacht gezeichnete, charakteristische Baumgruppen und Wälder in gerundet-pinienartiger oder länglich-zypressenartiger Form.
Flüssige, lockere Linienführung, manchmal nur skizzenhaft angedeutete Umrißlinien, häufiger sorgfältige Ausführung der Schattenpartien durch breite Federstriche oder dichte Strichlagen. Reiche Drapierung der Gewänder, Knitterfalten. Ausgesprochen graphisch-linearer Illustrationsstil; dazu
Identisch mit der Abfolge in der Gothaer Handschrift (Nr. 7.1.1.) mit Ausnahme der drei ganzseitigen Miniaturen, die in der Wiener Handschrift fehlen, obwohl an diesen Stellen kein Blattverlust vorliegt.
Vereinzelt (vor allem am Anfang und am Schluß) nachträgliche grobe, die Feinheiten der Zeichnung überdeckende Kolorierung in Rot, Grün, Blau, Violett, Ocker, Braun, Grau.
Abb. 134: 68v. Radprobe auf der Zauberradbrücke.