39.7.4. Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. Durlach 18
Bearbeitet von Rainer Leng
KdiH-Band 4/2
Letztes Viertel 15. Jahrhundert, Wasserzeichen Ochsenkopf ähnlich Piccard II,2, X,404 (zahlreiche Nennungen Süddeutschland, Mittel- Oberrhein 1489–1506).
Süddeutschland.
Herkunft unbekannt, nach Neubauer (siehe unten Literatur) S. 15 möglicherweise aus dem Besitz Seldenecks direkt in den der Markgrafen von Baden übergegangen.
1. | 1r–77r |
Ludwig Hohenwang, ›Kurcze red von der Ritterschaft‹
Nahezu seitengleiche Abschrift aus der Ausgabe der von Hohenwang vorgelegten Vegez-Übersetzung bei Wiener in Augsburg 1475/76. |
2. | 77v–87r | Philipp von Seldeneck, Wagenburgordnung |
3. | 87v–91r | Philipp von Seldeneck, Kriegsordnung und Eide der Eidgenössischen Heere |
4. | 91v–93v | Philipp von Seldeneck, Eide der Kriegsknechte, Disziplinarische Vorschriften |
5. | 94r–96r | Philipp von Seldeneck, Fußknechts- und Heerzugordnung mit einigen Schemazeichnungen |
6. | 101r–116r | Philipp von Seldeneck, Kriegsordnung, gerichtet an seinen Sohn Friedrich |
7. | 123r–155r | Bildkatalog nach Ludwig Hohenwang, ›Kurcze red von der Ritterschaft‹ mit Beischriften |
Papier, 6 + 160 Blätter (modern mit Blei foliiert, die ersten sechs leeren Blätter A–F), 306 × 217 mm, Hand I: 1r–77r und Beischriften 123r–155r in Bastarda mit Neigung zur Kursive, einspaltig, 32–36 Zeilen, rote Lombarden, rubriziert, Hand II: 78r–91r, Kursive, einspaltig, 26–30 Zeilen, nicht rubriziert, Hand III: nur Nachtrag 78r, Kursive, einspaltig, 18 Zeilen, Hand IV: 91v–116r, Kursive, einspaltig, 30–38 Zeilen, nicht rubriziert, nach Neubauer (siehe unten Literatur) S. 17 Hans von Seldeneck, der älteste Sohn Philipps (ein angeblicher Hinweis 114v konnte nicht nachvollzogen werden).
ostfränkisch (Neubauer [siehe unten Literatur] S. 26–32).
63 aquarellierte Federzeichnungen von einer Hand, dazu 95r–96r 3 einfache Skizzen von Schlachtordnungen von der Hand des Schreibers IV.
120 × 100 mm bis 160 × 210 mm jeweils rahmenlos auf eigener Seite meist unter 1- bis 3-zeiliger Beischrift nach Vorlage des Druckes.
Kräftige Federvorzeichnungen in exakter Nachahmung der Holzschnitte bei Hohenwang (nach der 63 Zeichnungen umfaßenden Variante des Druckes, beispielsweise in München, Bayerische Staatsbibliothek, 2o Inc. s. a. 1203; vgl. hierzu: Fürbeth/Leng [2002] 53 f.), mit kräftigem Pinselstrich nahezu deckend koloriert, meist flächig, teilweise auch schattierend und unter Verwendung von Lichterhöhungen durch Deckweiß sowie feinen, hellgelb-deckenden Pinselschraffuren.
Rot, Braun, Grün, Blau, Ocker, Deckweiß.
Holder (1970) S. 5. – Kurt Neubauer: Das Kriegsbuch des Philipp von Seldeneck vom Ausgang des 15. Jahrhunderts. Diss. masch. Heidelberg 1963 (mit Abdruck von 78v–116r S. 66–122); Volker Schmidtchen: Hohenwang, Ludwig. In: 2VL 4 (1983), Sp. 101–105; Gundolf Keil: Philipp von Seldeneck. In: 2VL 7 (1989), Sp. 611–614; Schmidtchen (1990) S. 242–264, Abb. 74–76 (95r–96r); Brigitte Gullath (Rez.): Frank Fürbeth. Eine unbekannte deutsche Übersetzung des Vegetius aus der Bibliothek des Anton von Annenberg. (ZfdA 124, 1995, S. 278–297). Scriptorium 51 (1997) Nr. 2, S. 157*; Fürbeth/Leng (2002) S. 55; Leng (2002) Bd. 1, S. 97. 295.
Abb. 112: 154v. Ludwig Hohenwang, ›Vegecii kurcze red von der Ritterschafft‹: Kriegsschiff mit Turmaufbau und erhöhter Brustwehr, mit Bewaffneten besetzt.
