Die Handschrift wurde möglicherweise für den Pfalzgräflichen Hof in Heidelberg gefertigt, als Auftraggeber kommt Kurfürst Philipp von der Pfalz (1476–1508) in Betracht, s. Steer (1981) S. 279–81. Aus der Sammlung Hüpsch 1803/ 1805 in die Darmstädter Bibliothek gelangt.
Papier, 218 Blätter, 320 × 220 mm, einspaltig, 43 Zeilen, Kursive, eine Hand bis auf Bl. 7, Rubrizierung (Initialen, Kapitelüberschriften), 4r Initiale (Beginn des Prologs) herausgeschnitten.
Sieben (ursprünglich acht) farbige (rotbraun, blau, grün, grau), aus plastischen Akanthusblättern in Deckfarben gemalte große Initialen zu Beginn der Tabula (1r D, vierzeilig) und der einzelnen Bücher außer für Buch I ([4r Hauptinitiale D zu Beginn des Prologs herausgeschnitten], 34r D, 73v D, 99v A, 124v S, 165r D, 197r E, je siebenzeilig); farbige quadratische oder rechteckige Rahmen und farbiger Binnenraum der Buchstaben (blau, grün, rot, schwarz) mit goldfarbenen Rankenornamenten. Auf den Rändern dieser Seiten sehr qualitätsvoll ausgeführte mehrfarbige Blattranken mit Blüten in Deckfarbenmalerei, seitlich geschwungen aus der Initiale wachsend und zum Teil auch am unteren Rand der Seite davor als selbständiger Zweig, öfter mit einem Singvogel.
Zu Beginn der Kapitel abwechselnd rote und blaue vierzeilige Schmuckinitialen mit Fleuronnée-Ornamenten, teilweise mit Masken oder Gesichtern im Binnengrund; auffallend fein je ein bärtiger Kopf in einer D-Initiale 84r, 129r und 154r.
Staub/Sänger (1991) S. 52. – Elgin Vaassen: Die Werkstatt der Mainzer Riesenbibel in Würzburg und ihr Umkreis. Archiv für Geschichte des Buchwesens 13 (1973), Sp. 1121–1428 (nicht zur Darmstädter Hs.); Steer (1981) S. 277–281, Taf.1–3 u. 5–6 (Initialen 1r, 124v, 73v, 99r), Taf. 10–13 (Ranken 197r, 165r, 34r); Steer (1983) Sp. 259.