87.5.a. Straßburg: Martin Flach, 1513
Bearbeitet von Pia Rudolph
KdiH-Band 9
4o, 58 Blätter, foliiert (A–N4, O5, letztes Blatt nicht bedruckt), einspaltig, 32 Zeilen, vereinzelt dreizeilige Lücken für Initialen.
Ein Titelblatt mit gedrucktem Rahmen (A1r), ein ganzseitiges Widmungsbild (A3r wird wiederholt auf L2v), ein nahezu ganzseitiger Holzschnitt (27-zeilig, C4v wird wiederholt auf E4v), 20 Holzschnitte, die etwa den halben Schriftspiegel und 20 Zeilen einnehmen (C1v, C2v, D2v, D3v–E3v).
Dem Druckprivileg folgt ein Widmungsbild (der Autor übergibt das Werk an die Fürstin; links unten das Monogramm MC für den Künstler Martin Kaldenbach) sowie eine Vorrede Rößlins mit Widmung an Katharina von Braunschweig und Lüneburg. In den Text eingebunden befinden sich 19 Darstellungen von Kindslagen mit Kommentaren (C2v siamesische Zwillinge; E3r–E3v drei Uteri mit Zwillingen; meist zwei Kindslagen auf einer Seite angeordnet) sowie ein Geburtsstuhl (D2v). Dazwischen eine sitzende Frau während der Geburt (C4v und E4v) mit einer Hebamme und einer Dame, die die Gebärende stützt.
VD16 R 2848, zwei Exx. nachgewiesen.
Der Druck wurde bis ins 17. Jahrhundert mehrfach nachgedruckt. Erst ab der Mitte des 16. Jahrhunderts begann man die Abbildungen zu modernisieren. Vorher änderte sich das Bildprogramm nicht, lediglich das Titelblatt wurde jeweils anders gestaltet. Folgende Nachdrucke bis 1528, dem Jahr der Rezeption in der Handschrift (Nr. 87.5.2.), sind zu verzeichnen:
- Hagenau: Heinrich Gran, 1515 (VD16 R 2849, ein Ex. nachgewiesen); Widmungsbild und Gebärende nur einmal gedruckt
- Köln: Arnd von Aich, um 1518 (VD16 R 2850, fünf Exx. nachgewiesen); Widmungsbild und Gebärende nur einmal gedruckt
- Straßburg: Martin Flach, 1522 (VD16 R 2852, vier Exx. nachgewiesen); das Widmungsbild wurde nur im Titelblatt eingesetzt
- Augsburg: Heinrich Steiner, 1528 (VD16 R 2853, vier Exx. nachgewiesen); ohne Widmungsbild, die Gebärende nur einmal gedruckt
Abb. 106: Wien, ÖNB, 68.F.27*, E2r. Kindslagen.