KdiH

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87.5.2. Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, 8º Cod. Ms. hist. nat. 51

Bearbeitet von Pia Rudolph

KdiH-Band 9

Datierung:

1528 (167v).

Lokalisierung:

Rostock (167v).

Besitzgeschichte:

Zur Herkunft der Handschrift ist nichts Näheres bekannt, auf 281v ist am Rand vermerkt: vxor magistri michahelis rostock.

Inhalt: Medizinische Sammelhandschrift, v. a. niederdeutsche Texte (zum Inhalt ausführlich Meyer [1893] S. 302–304), darin:
1r–63r Eucharius Rößlin d. Ä., ›Der schwangeren Frauen und Hebammen Rosengarten‹
niederdeutsche Übertragung des Drucks (vgl. Nr. 87.5.a.; VD16 R 2848); es folgen Rezepte (zu Pest, Wunden, Geschwüren, Farben etc.) u. v. m.
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, I + 335 + I Blätter (nach alter Foliierung: 334 Blätter, von Bl. 6 auf 8 und Bl. 188 auf 190 gesprungen; Bl. 152, 157 und 214 doppelt gezählt, Blattangaben hier nach der alten Foliierung; laut Meyer [1893, S. 302] wurden schon vor der alten Zählung Bl. 214 mit 217 und 230 mit 237 verbunden; nach Bl. 21 ein eingebundenes kleineres Blatt), 130 × 95 mm, Kurrentschrift, eine Hand?, einspaltig, 30–38 Zeilen, Rubrizierung.

Schreibsprache:

niederdeutsch.

II. Bildausstattung:

20 kolorierte Federzeichnungen zu Text 1, außerdem ein unkoloriertes Kreisschema auf 281v figura aspectum planetarum und 22 illustrative Randzeichnungen zu diversen medizinischen Texten und Rezepten (168v–334r; meist Tiere, vgl. Gross [1993] S. 221).

Format und Anordnung:

Nach der Übertragung des Druckprivilegs von Maximilian I. folgt, wie bei der Druckvorlage (Nr. 87.5.a.), ein ganzseitiges Widmungsbild, allerdings ohne Rahmen. Anschließend gibt der Illustrator die 19 Kindslagenbilder aus dem Druck wieder, die Gebärende und der Geburtsstuhl wurden nicht kopiert. Die Kindslagen sind an der entsprechenden Textstelle eingefügt, bis zu 18 Zeilen hoch und nehmen in der Breite etwa ein Drittel des Schriftspiegels ein. Zuerst wird noch eine Kindslage pro Seite gezeigt, ab 19v werden zehn Kindslagen auf fünf Seiten angeordnet, also jeweils zwei pro Seite. Die letzte Kindslage, Zwillinge, die sich gegenseitig an den Fuß greifen, wurde auf einem kleinen Extrablatt eingefügt (nach Bl. 21). Vermutlich war aus Versehen kein Platz im Text freigelassen worden.

Bildaufbau und -ausführung:

Der Zeichner arbeitete sehr schwungvoll, wodurch ein gekonnter, aber etwas flüchtiger Eindruck entsteht. Die mit Tinte schraffierten Uteri sind mit roter Farbe laviert, die Bäckchen der Kinder gerötet, die Haare gelblich, die Körper inkarnatfarben. Um die Uteri wurde eine rankenartige Rahmung in Grün und kräftigem Rot angebracht. Auch der Farbauftrag wirkt flüchtig, aber selbstbewusst gesetzt. Im Widmungsbild weicht der Illustrator in einigen Details von der Vorlage ab (nur eine Dame begleitet Herzogin Katharina, sie tragen einfacheren Schmuck und weniger aufwendige Kleidung), die Haltung der Figuren verrät, dass der Zeichner die Perspektive beherrscht.

Bildthemen:

Das Widmungsbild zeigt die Übergabe des Buchs an Katharina von Braunschweig und Lüneburg durch Eucharius Rößlin, der durch seine rote Cappa und den langen braunen Mantel als Gelehrter gekennzeichnet ist. Nach der Vorrede folgen 19 Kindslagen, die aus der Druckvorlage kopiert wurden.

Farben:

Rot, Grün, Inkarnat, Gelb, wenig Braun.

Literatur:

Meyer (1893) S. 302–304. – Gross (1993) S. 220f., Abb. 9 (21r).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 104: 20v. Kindslagen.

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Abb. 104.