KdiH

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90.0.c. [Straßburg]: [Heinrich Knoblochtzer], [1477]

Bearbeitet von Heidrun Stein-Kecks

KdiH-Band 9

Beschreibung:

2o, 79 Blätter, ohne Zählung, a–b8, c6, d9, e–k8, a1 und k8v leer, einspaltig, 27–35 Zeilen, Blocksatz; Incipit a2r in Rotdruck, drei- bis meist vierzeilige, quadratische Leerräume für von Hand einzuschreibende Initialen zum Beginn eines neuen Abschnitts nach dem Holzschnitt; a2r Winkelleiste: oben Astranke von rechts nach links mit Blättern, Mohnkapsel, Blüten und Fruchtständen, links Blattranke mit Fruchtständen und Vögeln, gerahmte, quadratische S-Initiale zum Textbeginn mit Maiblumenranken, in der Höhe über zehn Zeilen.

Bildausstattung:

67 leicht querformatige Holzschnitte von 67 Stöcken, etwa 20 Zeilen in der Höhe, in der Breite um jeweils ein bis drei Zeichen schmäler als der Satzspiegel, umlaufende Rahmung durch den Steg des Holzschnitts.

Bildthemen:

Die 67 Holzschnitte sind in Format, Stil und Motivik veränderte Nachschnitte, teilweise seitenverkehrt, teilweise seitengleich, nach dem Baseler Druck Bernhard Richels (Nr. 90.0.a.), mit dem die Ikonografie der Bildfolge und die Verteilung im Text übereinstimmt. Die annähernd quadratischen Holzschnitte fügen sich oben, mittig oder unten in den Textverlauf ein. Die im Block gesetzten Tituli stehen überwiegend in Verbindung mit dem Holzschnitt, in 26 Fällen werden Titel und Holzschnitt durch Seitenwechsel getrennt. Ziel ist ein möglichst lückenloses Erscheinungsbild von Text, Bild und Titel ohne übermäßige Weißräume und eine engere Verbindung von Bildern und Schriftblöcken als in der Vorlage. Die stilistischen Veränderungen zielen in dieselbe Richtung: Sie zeigen vor allem in den Figuren mehr erzählerische Dynamik durch Gesten und innerbildliche Kommunikation, aber auch durch eine stärker räumliche Dimension der Figurenkomposition. Exemplarisch steht dafür die direkte Konfrontation des Brandstifters Geoffroy mit einem Mönch, der mit einem Bein schon über die Klostermauer entkommen ist, dem aber dann Geoffroy mit brennender Fackel den Weg versperrt (Hespers [2010] S. 175). Die Handlungsräume selbst werden eher reduziert in ihrer gegenständlichen Ausgestaltung. Auffallend sind Experimente mit Weißliniendruck in schwarzen Flächen. Bemerkenswert ist auch die schamhafte Handhaltung Melusines in der Szene des Tabubruchs, die, wie ihr gespannter Blick zur Tür anzeigt, die Beobachtung durch Reymond bemerkt hat und erschrocken ihre Blöße bedeckt (f5v). Reymond hat sich indes bereits zum Bruder umgedreht, der wie blind mit vom Hut verdeckten Augen davonreitet.

Literatur:

GW 12658 [nicht nach 1478], fünf Exx. nachgewiesen; ISTC im00476500 [um 1477]. – Veitschegger (1994) S. 110, Nr. 15; Backes (2004) S. 177–180; Rautenberg [2006] S. 91–93; Hespers (2010) S. 173–176; Feraudi-Denier (2013) S. 265.

Anmerkungen:

Nachdrucke:

Nachdrucke nach der Ausgabe Heidelberg 1491:

Weitere Materialien im Internet:

GW 12658; ISTC im00477000

Abb. 121: Schweinfurt, Bibliothek Otto Schäfer, OS 9813, f2r. Reymond sieht Melusine im Bad.

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Abb. 121.