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63.4. Weltgerichtsspiele

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 7

Eschatologische Themen verdichten sich in öffentlich aufgeführten Spielen insbesondere im Spieltyp der Weltgerichtsspiele, deren Entstehung gegen Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts im alemannischen Raum vermutet wird. Die deutschsprachige Überlieferung beginnt mit dem ›Berner Weltgerichtsspiel‹ (Bern, Burgerbibliothek, Ms.hh.X 50), erhalten sind 15 Textzeugen, die trotz zum Teil erheblicher Varianten alle auf ein übereinstimmendes Muster zurückzuführen sind. Zum Kernbestand der Spielhandlung gehören die Ankündigungen des Weltgerichts durch Propheten und Kirchenväter und die eigentlichen Weltgerichtsszenen. Hinzu treten – in wechselnder Überlieferung – die Fünfzehn Zeichen vor dem Jüngsten Gericht, die Vier Weckrufe der Engel vor Beginn des Weltgerichts sowie die Lobpreisungen der Apostel vor der Schlussrede Gottvaters an die Erlösten (eine versgenaue synoptische Zusammenschau aller Handlungsszenen bietet Linke (siehe unten: Edition, Bd. 1, S. 56–60). Wie die meisten Textzeugen sind auch die drei mit Bildern versehenen bzw. für eine Bildausstattung vorbereiteten Weltgerichtsspielhandschriften Lesehandschriften; ihre Bildausstattung hat mit etwaigen Aufführungssituationen nichts zu tun, die Bilder tragen vielmehr zur Leserorientierung bei, indem sie nicht nur konventionelle Weltgerichtsszenen darstellen, sondern in zahlreichen Figurenbildern auf die Sprechrollen hinweisen.

Editionen:

Die deutschen Weltgerichtspiele des späten Mittelalters. Synoptische Gesamtausgabe. Hrsg. von Hansjürgen Linke. 2 Bde. Tübingen / Basel 2002.