39.12.2. Nürnberg, Staatsarchiv, Nürnberger Amts- und Standbücher Nr. 126
Bearbeitet von Rainer Leng
KdiH-Band 4/2
1542 (Innendeckel und 41r: in der ersten haus ordnung, die ich in dem 1542 Jar gesetzt habe …).
Nürnberg.
Ursprünglich entweder Privatbesitz Brunners (als Brunners Handexemplar bezeichnet von
5r–220v |
Caspar Brunner, ›Zeughausordnung‹
›Ein ordenliche vnd Künstliche beschreibüng vber ein Zeüghaüs vnd was demselbenn mit aller Munnitionn vnnd Artholerey anhengig sein mag mit fleis züsamen bracht allen zeügherren vnd Zeüguerwanten nützlich zülesen.‹ |
Papier, 236 Blätter (modern mit Blei foliiert 1–232 einschließlich Leerseiten 1v–4v, 5v–6r, 221r–232v; zwischen 5v/6r, 19v/20r, 28v/29r und 133v/134r jeweils nicht gezählte eingeklebte Ausfalttafeln), 300 × 200 mm, beschrieben einspaltig mit bis zu 28 Zeilen von einer Hand in Kursive, Überschriften in Textura; mehrere ausfaltbare, nicht foliierte Blätter eingeklebt.
hochdeutsch.
Eine Federzeichnung mit Deckfarbenmalerei in der Deckelinnenseite vorne aufgeklebt sowie 29 nicht kolorierte Federzeichnungen nach 5v, nach 20v, 57v, 67v/58r, 69r, 72r, 72v, 90v, 91r, 107r, 107v, 108r, 108v, 119r, 119v, 120v/121r, 122r, 126v, 127v/128r, 129r, 132v/133r, nach 133r, nach 133v, 138r, 138v, 139v/140r, 141v/142r, 143r, 189r, mit Ausnahme des Wappenblattes, das wohl von einem Nürnberger (?) Briefmaler stammen dürfte, alle Zeichnungen vermutlich von der Hand Brunners.
Durchgehend ohne Rahmen, mit Text auf einer Seite nur 57v und 189r; überwiegend ganzseitig bis 300 × 200 mm mit wenigen Beischriften und Legenden oberhalb oder innerhalb der Zeichnungen; doppelseitig bis 300 × 400 mm nach 5v eingeklebtes Blatt, nach 20v eingeklebte Ausfalttafel, 67v/58r, 120v/121r, 127v/128r, 132v/133r, Ausfalttafeln 133rv, 139v/140r, 141v/142r; Ausfalttafeln bis zu 1080 × 300 mm (133rv); Wappenblatt im Vorderdeckel 195 × 155, aufgeklebt und mit einfachem Kastenrahmen versehen.
In der Regel einfache Seitenansichten oder Aufsichten, gelegentlich Schnittzeichnungen, stellenweise Perspektive angedeutet, keine Rasengründe oder Horizontlinien, sämtliche Geräte frei im Raum stehend; außer 72r, 72v, 90v und 91r alle Zeichnungen beschriftet; keine szenische Ausgestaltung; insgesamt streng an technischer Wissensvermittlung und Präzision orientiert, teilweise exakte Maßstabstreue.
Wappenblatt im Vorderdeckel mit reichem Schmuck, Zierleisten mit Putti, militärischem Gerät, Rüstungen und Kartusche mit kleiner Feldlagerszene; sonst Kalibermeßstäbe, Feuerkugeln, Schläge und Sprengbomben, Raketen, Lustfeuerwerksaufbauten; der Inhalt gliedert sich in sieben Teile (die Buch- bzw. Kapitelzählung der Handschrift weicht davon ab, ist jedoch inkonsequent): 1. 5r–38v Zeughausbeschreibung, Inventare, Geschütztypen, 2. 40r–63v Zeughausordnung, 3. 64r–91r Ernstfeuerwerke, 4. 92r–108v Lustfeuerwerk, 5. 109r–115r Laden von Büchsen, 6. 116r–172r Lustfeuerwerke, Raketen, Feuerwerksaufbauten, 7. 173r–220v Anleitung zum Büchsenguß.
Nur auf dem Wappenblatt: Blau, Belb, Grün, Rot, Mischungen, Pinselgold.
Abb. 156: 138r. Caspar Brunner, ›Zeughausordnung‹: Querschnitt durch einen mehrstufigen Feuerwerksböller.