KdiH

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26A.4.2. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 43

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

Zwischen 1478 und 1487.

Lokalisierung:

Bayern.

Besitzgeschichte:

Die Handschrift wurde wohl für Herzog Albrecht IV. von Bayern angefertigt (Wappen auf dem zweiten Vorsatzblatt) und gelangte später, vermutlich gegen Ende des 16. Jahrhunderts, in den Besitz der Chorherren zu Polling (im vorderen Innendeckel Kupferstich-Exlibris mit Inschrift FRANCISCUS PRAEPOSITUS S. SALVATORIS POLLINGAE A. 1744. AD BIBLIOTHECAM IBIDEM, darüber handschriftlich 1588 / Wer Gott fürcht zü aller zeitt / der ist zu sterben schon bereidt).

Inhalt:
S. 1–435 Ulrich Füetrer, ›Bayerische Chronik‹
S. 1–4 Vorrede, S. 4 Titel, S. 5–431 Chronik, S. 433–435 Nachwort, S. 435 Schlußverse
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 1 Vorsatzblatt, 2* (1* längs zur Hälfte abgeschnitten) + 218 (paginiert 1–435) + 5* Blätter, stark beschnitten, S. 428–430, 432 und 436 leer; 228 × 155 mm, Bastarda, eine Hand (Hand 3 des Cgm 1: ›Buch der Abenteuer‹, siehe Nr. 19.0.1.), einspaltig, 24–27 Zeilen, rote mehrzeilige Kapitelüberschriften, Schlußverse rot, rote Strichelung der Versalien; zwischen den mit ein- bis vierzeiligen, rot gestrichelten, z. T. mit Schnörkeln und Grotesken versehenen Initialen beginnenden Absätzen eine Leerzeile.

Schreibsprache:

bairisch.

II. Bildausstattung:

Zwei Deckfarbenminiaturen (2*v, S. 49), zwei Deckfarbeninitialen (S. 1, S. 5).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

2*v Wappen Albrechts IV. (Schild geviertet von Schwarz mit goldenem, rot gekröntem Löwen und blauen und silbernen Rauten, darüber gekrönter goldener Helm, Helmzier goldener Löwe mit roter Krone) auf mattpurpurnem Grund (150 × 75 mm), gerahmt von dunkelgrünem, 26–29 mm breitem, mit 18 Wappen belegtem Band, entlang des Außenrands (210 × 130 mm) abwechselnd in Rot und Grün beschriftet: Holland, Scheyr̄n, Norikaw, hr. Egkhart (Herr Eckhart mit dem Bundschuh, s. Spiller [1909/1969] S. 133, Z. 4–17), Istreich, Witlspach, Vohburg, Valay, Anndechss, Swabegk, Rietn̄burg, wass’burg, Oberdorf, Purgegk, Dachaw, Abach, Wollfereshausn̄, hirsperg). S. 49 Bildnis des sagenhaften Gründers der Pfalz, Trebeta: In schmalem, nicht mit Farbe gefülltem Linienrahmen (158 × 119 mm) vor mattpurpurnem Grund (144 × 106 mm) sitzt frontal auf einer mit dunkelgelbem Brokatstoff belegten Eckbank auf grünem Brokatkissen ein bärtiger Herrscher mit ockerfarbener, turbanartiger Kopfbedeckung in blauem, mit weißem und braunem Pelz verbrämtem Mantel, Untergewand, Ärmel und Schuhe Pinselgold, in der Rechten ein Schwert in schwarzer, goldverzierter Scheide und mit goldenem Griff. In den unteren Ecken zwei in die Bildfläche ragende, schräggestellte Wappen, links goldener Löwe mit roter Krone auf schwarzem Grund (Pfalz), rechts geviertet von blauen und silbernen Rauten und drei goldenen Kronen auf blauem Grund (Bayern-Norikau); entlang der Rahmenlinie florale Schnörkel in Hellrosa und warmem Grün. Gedrungener Körper mit großem runden Kopf, Gesicht mit feinen Pinsellinien in Hellbraun, Rot und Weiß modelliert, Bart aus dünnen ockerfarbenen und schwarzen Linien auf brauner Fläche konstruiert, Faltenwurf des Mantels durch rote Linien angedeutet, flächiger Farbauftrag.

Initialseiten: Zur Vorrede S. 1 sechszeiliges, mit purpurnen Deckfarbenschnörkeln und -pünktchen belegtes I in hellem Purpurrosa auf Blattgoldgrund, von schmaler dunkelgrüner Pinsellinie gerahmt (40 × 17 mm), aus der links oben eine Blüte in Rosa, Grün und Gold wächst; mit der Initiale unverbundene Blütenranken in Hell- und Dunkelgrün, Blau, Purpurrosa und Gold auf Rosa auf allen Blatträndern. Zum Textbeginn der Chronik S. 5 fünfzeiliges Blattgold-N mit gelben Pinsellinien auf blauem Grund, von schmaler, weiß gehöhter Purpurlinie gerahmt (36 × 28 mm); am linken und am unteren Blattrand je ein goldener Stab, um den sich breite, blau-purpurne Akanthusranken winden; aus dem Buchstabenkörper wächst oben links eine dunkelgrüne, schmalere, in Goldpunkten auslaufende Blattranke, die sich in ausgreifenden Kurven und Rollen über den oberen und den linken Blattrand windet; feine rosafarbene Federkringel zwischen den Ranken, um die Goldpunkte hellgrüne und rosafarbene Federkringel; zwischen den Textzeilen 8 und 9 acht abwechselnd mit Federschnörkeln in Rosa und Hellgrün verzierte Goldpunkte zeilenförmig aufgereiht.

Farben:

Blattsilber (nur 2*v) und Blattgold (2*v, S. 1 und 5), Pinselgold; Deckfarben: Dunkelgrün, warmes Hellgrün, Zinnober, Dunkelpurpur, helles Purpurrosa, kräftiges warmes Blau, Ocker, warmes Rotbraun, warmes Rosa für Inkarnat, Weiß, Schwarz.

Literatur:

Petzet (1920) S. 72–74. – Ulrich Füetrer, Bayerische Chronik. Hrsg. von Reinhold Spiller. München 1909. Neudruck Aalen 1969 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Geschichte, N.F. 2,2), S. XXIIIf.; Die Gralepen in Ulrich Füetrers Bearbeitung (Buch der Abenteuer). Nach der Münchner Handschrift Cgm. 1 unter Heranziehung der Wiener Handschriften Cod. vindob. 2888 und 3037 und der Münchner Handschrift Cgm. 247 hrsg. von Kurt Nyholm. Berlin 1964 (DTM 57), S. XL f.; Moeglin (1985) S. 192. 273.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 96: S. 49. Trebeta, der sagenhafte Gründer der Pfalz.

Abb. 97: S. 5. Blattgold-Initiale N und Blattranken.

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Abb. 96.
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Abb. 97.