KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

26A.36.1. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 9280

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

1506.

Lokalisierung:

Kempten.

Besitzgeschichte:

Geschrieben von Johannes Kräler, Notar aus Kempten, als Schreiber bis 1510 mehrfach belegt (Sigrid Krämer: Scriptores possessoresque codicum medii aevi. Datenbank von Schreibern und Besitzern mittelalterlicher Handschriften [http://scriptores.bsb-muenchen.de]), schrieb auch zwei bebilderte Missalhandschriften (Fulda, Landesbibliothek, Aa 102, dat. 24. April 1484, vgl. Hausmann [1992] S. XXIV und Abb. 18; Bern, Burgerbibliothek, A 31, dat. 9. Februar 1495, vgl. von Scarpatetti II [1983] S. 8, Nr. 11 und S. 226) und sowie die ›Zweite Kemptener Klosterchronik‹ (Kempten, Stadtarchiv, L 180, Leichtle-Slg. der Bibliothek der St. Mang-Kirchengemeinde, 1507, vgl. Baumann S. 14–22, heutiger Standort und Signatur laut freundlicher Mitteilung von Birgit Kata). – Cgm 9280 befand sich um 1854 im Besitz des Kemptener Magistratsrats Fuchs (vgl. Hans Ferdinand Massmann: Der keiser und der kunige Buoch oder die sogenannte Kaiserchronik. Bd. 3. Quedlinburg / Leipzig 1854 [Bibliothek der gesammten deutschen National-Literatur IV,3,3), S. 1075], 1880 im Besitz des Historikers und Sammlers Hans Leichtle in Kempten, danach in dem seines Sohnes Martin Leichtle (Baumann [1899] S. 30). 2001 von der Bayerischen Staatsbibliothek aus dem Antiquariat Dr. Jörn Günther Hamburg erworben.

Die folgenden Angaben zu Inhalt und Kodikologie stützen sich auf die vorläufige Beschreibung durch Elisabeth Wunderle (online unter http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/kempten-cgm9280).

Inhalt:
1. 1v Nachtrag: Liste der Konventualen unter dem ersten Abt Audegarius
2. 2r–57r Johannes Birk (?), ›Stifftung Des Gotzhaus Kempten‹ (›Karlschronik‹)

Anfang fehlt; vgl. Baumann (1899) S. 5–12

3. 59r–112v Johannes Birk (?), ›Erste Kemptener Klosterchronik‹ (Fassung C1)

vgl. Baumann (1899) S. 12–16, Textabdruck S. 31–94.

4. 68v–98r (Randstege), 98v–99r, 114r–120r Nachträge: Zusätze und Fortsetzungen der Chronik nach Kaspar Bruschius‚ ›Chronologia Monasteriorum Germaniae praecipuorum‹ (Druck: Ingolstadt 1551)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 126 Blätter (moderne Zählung 1–124, dazu 30b und 44b; vor Blatt 2 fehlen zwei Blätter, Blatt 11 fehlt, 8 ist in der Zählung übersprungen; unbeschrieben: 57v–58v, 113r–v, 120v–124v), 315 × 215 mm, Hauptschreiber Johannes Kräler 2r–57r, 59r–112v (datiert 57r: Geschriben von mir Johannes Kraͤler von Kempten an Sant Vͦlrichs aubent Nach der geburt Cristi xvc xj Jar; 112v Geschriben an Sant vͦlrichs aubent xvc vj), einspaltig (14r–15r Heiltumsliste zweispaltig, 16v Liste der Römer dreispaltig), 29, ab 59v 28 Zeilen, rote Strichel, Gliederungsmajuskeln, Lombarden über vier Zeilen, eingeschobene Verse und Zitate. Nachtragsschreiber: I (1v und 12v Rand) zeitgenössischer Schreiber, II (Randnachträge 68v–98r, 98v–99v, 114r–120r) Schreiber des späteren 16. Jahrhunderts, weitere Benutzereinträge 70v–97v (zu den Abtswappen) und 98r (Abtsnamen bis 1607).

Schreibsprache:

schwäbisch-alemannisch.

II. Bildausstattung:

Großzügig angelegte Handschrift, zur Bebilderung vorgesehen. Freiräume für 98 Illustrationen: 3r, 4v, 5v, 6v, 9v, 12r, 13v, 15v, 17r, 22v, 24v, 25v, 27r, 27v, 28r, 28v, 29r, 29v, 30ar, 30av, 30br, 30bv, 31r, 32r, 32v (2), 36r, 36v, 37r, 38r, 39r, 39v, 40r, 41r, 41v, 42v, 43r, 43v, 44ar, 44br (2), 44bv, 45r, 45v, 46r, 46v, 47r, 47v, 48r, 48v, 49v, 51r, 52r, 54r, 54v, 55r, 68r, 70v, 71r, 71v, 72v, 73v, 74r, 74v, 75r, 75v, 76r, 77v, 78v, 79r, 79v, 80r, 80v, 81r, 81v, 82r, 82v, 83r, 83v, 84r, 84v, 85r, 85v, 86r, 86v, 87v, 88r, 89r, 89v, 90v, 94r, 95r, 96r, 96v, 97r, 97v, 99v, 102r. Textbeginn mit vermutlich zwei weiteren Bildräumen fehlt.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

meist halbseitige Bildräume (viertelseitig in Initialposition für zwei Bilder zu Ritter Heinrich von Kempten 54r und 55r sowie 70v–97v in der Äbtereihe), meist nach roter Kapitelüberschrift, die auch als Bildüberschrift fungiert. Gelegentlich markieren rote Inschriften vorgesehene Motive, z. B. 13v (Bildüberschrift: Was hailtum in dem gotzhauß sey zuo kempten, Bildinschrift: Sarch des hailtums / Hylgart / Ludwig), 32r (Bildüberschrift: von den schirmherren des gothauß kempten, Bildinschrift: Marschalck /Truchsesß / Schenk / Kamerer), 49v (Bildüberschrift: Do hand die herren des Conuentz Sant hyltgarten vnd iren sun ludwigen funden, Bildinschrift: hec sunt confossa regine hyltgardis ossa), 54v (ohne Bildüberschrift, Bildinschrift: Ritter hainrich / Kayser mit dem rotten bartt).

Das für den ersten Teil der Handschrift vorgesehene Bildprogramm deckt sich weitgehend mit dem in Cgm 9470 ausgeführten (siehe Nr. 26A.36.2.); es gibt jedoch auch Abweichungen: Zum Bericht über Gordianus und Epimachus sieht Cgm 9280 nur zwei Bilder vor (17r die beiden Patrone mit der heiligen Maria; 22v Marina, die Frau des Gordianus); die Reihe der 23 Wunderzeichen ist am Schluß (zwischen der Auffindung der Gräber Hildegards und Ludwigs und der Überbringung der Insignien an Karl den Großen durch einen Engel) um den Bildraum für ein weiteres Wunderzeichen ergänzt: 51r Von ainem gaislichen man dem an seinen gemaͤchten geholffen ist worden (im Text wird dieses Wunderzeichen an peter von ettenhaim minster auf 1488 datiert). Zur Legende von Ritter Heinrich vom Kempten hat Cgm 9280 zwei viertelseitige Freiräume (Cgm 9470 vier viertelseitige Darstellungen Heinrichs als Ritter), dazu war 54v ein halbseitiges Bild vorgesehen, das laut Inschrift Heinrich zusammen mit Kaiser Otto darstellen sollte.

Im zweiten Teil sollte die Äbtereihe mit kleinen Wappenbildern versehen werden (70v–97v), nur zum ersten Abt Audegarius war eine halbseitige Darstellung vorgesehen (68r). Zum Bericht über die Anfänge der Stadt Kempten plante der Schreiber eine Ansicht der Burghalde (99v Von Hylomont) und der Stadt Kempten (102r) ein.

Literatur:

Baumann (1899) S. 5–14 und passim.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus