KdiH

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103a.4.1. Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek, 2º Cod 572

Bearbeitet von Marco Heiles

KdiH-Band 10

Datierung:

15. Jahrhundert / 1446.

Lokalisierung:

Schwaben/Bayern.

Besitzgeschichte:

1953 vom Auktionshaus Gerd Rosen, Berlin gekauft.

Inhalt: Medizinische Sammelhandschrift, darin u. a. (Zählung erfasst nur die Texte mit Illustrationen):
1. 162v–163r Farbrezepte
2. 165vb–166ra Von fliegen
3. 166ra–166rb Diebesprognostik
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 211 Blätter aus zwei Teilen (1–105 und 106–211), 280 × 205 mm, Bastarda, Teil 1 von einer Haupthand und zwei weiteren Händen, Teil 2 von zwei Händen (208r G.W. 1446), zweispaltig, Teil 1 33–34 Zeilen, Teil 2 33–39 Zeilen, rote Initialen, Überschriften und Strichelung.

Schreibsprache:

Teil 1 schwäbisch, Teil 2 bairisch.

II. Bildausstattung:

Fünf Federzeichnungen: drei zu Text 1 (162va, 162vb, 164rb), je eine zu Text 2 (166ra) und Text 3 (166rb).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen, Farben:

Text 3: Kreisförmige Zeichnung eines magischen Siegels, die schwarz-rote Federzeichnung ist spaltenbreit und etwa zehn Zeilen hoch (166rb). Der Kreis ist in zwölf schwarze und weiße Felder unterteilt und trägt die Beischrift a-g-j-a (eine Abwandlung der bekannten agla-Formel). In einen äußeren Ring sind acht nomina dei eingetragen, von denen die ersten vier durch Kreuzzeichen getrennt sind. Der Text beschreibt eine Art Losverfahren mit Steinen, bei dem für jeden eines Diebstahls Verdächtigen ein Stein in eine Schüssel mit Wasser geworfen wird und der Stein des Verdächtigen ein sausendes Geräusch erzeugt. Das magische Siegel soll unter die Schüssel gelegt werden (Edition: Heiles [2019] S. 372f.).

Text 1: Drei spaltenbreite, einfache, mit roter Tinte gezeichnete Darstellungen: Spezieller Behälter mit Haken zur Herstellung von Spangrün (164rb) und zwei Öfen zur Herstellung von Zinnober und Mennige mit Gesichtern in den Ofenöffnungen (163va, 163vb; vgl. Nr. 2.4.7.). Text 2: Magisches Siegel zum Bannen von Fliegen: Einfacher, mit schwarzer und roter Tinte gezeichneter Doppelkreis mit einer Fliege im Zentrum und vier magischen Worten im äußeren Ring (166ra).

Literatur:

Gehrt (1993) S. 155–160. – Gross (1993) S. 199f. (Sigle A2); Heiles (2018b) S. 243f.; Heiles (2019) S. 357, 372f.

Abb. 61: 166rb. Magisches Siegel.

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Abb. 61.