37.1.18.ehem. Strasbourg, Bibliothèque municipale, ohne Signatur [›Der Edelstein‹]
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 4/1
Datierung:
Ende 14. oder Anfang 15. Jahrhundert.
Lokalisierung:
Oberrhein/Elsaß?
Besitzgeschichte:
Bis Mitte des 17. Jahrhunderts Eigentum des elsässischen Geschlechts derer von Gottesheim (Scherz S. 6), zu Beginn des 18. Jahrhundert Privatbesitz des Straßburger Professors für Moralphilosophie und Jurisprudenz Johann Georg Scherz (1678–1754), nach dessen Tod in die Sammlung des Straßburger Professors für Geschichte und Staatslehre Johann Daniel S. Schöpflin (1694–1771) gelangt, der seine Bibliothek 1764 der Stadt Straßburg übereignete. 1870 verbrannt. Eine Abschrift des Frankfurter Ratsherrn und Bibliophilen Zacharias Konrad von Uffenbach (1678–1734) befindet sich in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (Cod. germ. 35).
Nach Oberlin (S. 2) war die Handschrift illustriert (»picturis rudioribus«). Scherz hingegen erwähnte keine Illustrationen, ebenso wenig hat die Abschrift Uffenbachs Hinweise auf Bebilderung der Vorlage. Daß Pfeiffer Bilder nicht erwähnt, ist wohl darauf zurückzuführen, daß er die Handschrift »nur flüchtig angesehen« hat (S. 187) und stattdessen den Abdruck von Scherz benutzte. Für zuverlässig ist die Aussage von Engelhardt zu halten, der von einem »mit hübschen, bemalten, von Oberlin zu gering geachteten, Federzeichnungen geschmückte(n) Mscpt.« spricht (S. 54).
Literatur:
Johann Georg Scherz: Philosophiae moralis Germanorum medii aevi specimen […]. Straßburg 1704–1710, S. 5 f.; Jeremias Jacobus Oberlin: Bonerii Gemma sive Boners Edelstein. Supplementum ad Joh. Gerogii Scherzii Philosophiae moralis […]. Straßburg 1782, S. 2; Christian Moriz Engelhardt: Der Ritter von Stauffenberg, ein Altdeutsches Gedicht, herausgegeben nach der Handschrift der öffentlichen Bibliothek zu Straßburg […]. Straßburg 1823, S. 54; Pfeiffer (1844) S. 187; Blaser (1949) S. 11; Bodemann/Dicke (1988) S. 433 u. ö.