Ende 18. Jahrhundert. Sigle Z (Rosenfeld [1978]). Vier Teilstücke als gezeichnete Pausen, vermutlich nach einem verlorenen Einblattdruck des 15. Jahrhunderts; aufbewahrt in einem in der Handschrift einliegenden, zu einem Kuvert gefalteten Papierblatt mit Notiz des Barons von Laßberg: Facsimile alteutscher Zeichnungen. von H. Usteri. Die Hdschrift aus der diese Bilder genommen sind, war auf der Chorherren Bibliothek z Zúrich: hat sich aber seit einigen Jaren nicht wieder vorfinden wollen. Dn 10nSept.tag 1822 Laßberg.
Schreibsprache:
alemannisch.
II. Bildausstattung:
Die Pausen auf braun-orangefarbenem Transparentpapier ergaben ursprünglich mindestens die erste Bildzeile des verlorenen Bilderbogens, vielleicht diesen auch vollständig auf einem querformatigen Folioblatt (ca. 280 mm hoch). Das Pauspapier ist offenbar erst durch vielfaches Knicken in seine Einzelteile zerfallen, von denen noch vier vorliegen. Sie enthalten Nachzeichnungen (je ca. 83 × 65 mm) der Bilder mit stets oberhalb angebrachten Vierzeilern. Die Szenen sind nach oben und unten durch horizontale Linien vom Text bzw. von der folgenden Text-Bild-Zeile abgesetzt.
Lineament der Zeichnung kantig, mit schematischer Schraffur; sowohl stilistisch als auch in der Text-Bild-Anordnung dem Berliner Druck (Nr. 25.2.A.) sehr ähnlich, mit dem die verlorene Züricher Vorlage der Pausen engstens verwandt gewesen sein muß.
Bildthemen:
Christus umarmt und küßt die Seele – Christus geigt vor der Seele – Christus mit Tamburin vor der Seele – Christus setzt der Seele die Krone auf. Zur ehemals Donaueschingen Handschrift siehe Nr.25.3.2.
Literatur:
Banz (1908/1977) S. 44f. Anm.; Williams-Krapp (1989) S. 351; zu Heinrich Usteri (1754–1802) Thieme-Becker 34 (1940/1960) S. 8.
Abb. 64. ›Christus und die minnende Seele‹, fragmentarische Nachzeichnung eines Einblattdrucks.