Um 1470–1480. Schwaben. Erworben 1903 in London (Obach). Sigle Bn (Rosenfeld [1978]). Teilstück (134 × 277 mm) einer größeren Folge, erhalten sind zwei Bildreihen mit je vier Bildern (je 54 × 67 mm), die untere (Bildthemen 9 bis 12) mit über den Bildern angebrachten Vierzeilern. Bild- und Schriftflächen sind durch einfache Linien voneinander getrennt.
Schreibsprache:
alemannisch-schwäbisch.
Bildausstattung:
Darstellungen seitengleich mit dem Münchener Druck (Nr. 25.2.C.), auch sonst in der Gestaltung sehr ähnlich, stilistisch abweichend lediglich die im Münchner Druck entfallenen parallelen Schraffuren zur Schattierung der Gewänder. Druckfarbe Schwarz, handkoloriert in den Farben Grün (Boden), Grau (Christi Gewand), Gelb (Nimbus, Haar der Seele, Sitzbank), Rot (Gewand der Seele).
Bildthemen:
(angegeben in der Leserichtung von links nach rechts und von unten nach oben): Christus bewacht den Schlaf der Seele – Christus reicht der Seele den Minnetrank – Christus entflieht der Seele – Christus verbirgt sich hinter dem Vorhang – Die Seele schießt den Minnepfeil auf Christi Herz – Die Seele führt Christus an einem Strick – Christus bietet der Seele Geld an – Christus flüstert der Seele sein Gnadenwort zu.
Literatur:
Paul Kristeller: Holzschnitte im Königlichen Kupferstichkabinett zu Berlin. 2. Reihe. Berlin 1915, S. 35f., Nr. 179, Taf. LXXXXIII; Schreiber, Handbuch 4, S. 25, Nr. 1837a; Williams-Krapp (1989) S. 351; Reitinger (1997) Abb. 17.
Abb. 65. ›Christus und die minnende Seele‹, Teil eines Einblattdrucks.
