16. Jahrhundert, gleichzeitig oder nicht viel später als das Original (Heiss).
Lokalisierung:
Keinerlei Hinweise auf Vorbesitzer.
I. Kodikologische Beschreibung:
Papier, 268 Blätter (der alten Foliierung zufolge fehlen die Blätter 1–10, 15, 17, 23, 28, 34, 39, 48, 156, 235, 253), 330 × 192 mm (unten und am äußeren Rand beschnitten), eine Hand (Heiss S. 66: ähnlich, aber nicht identisch mit der des Johannes Müller von Meßkirch), viele Seiten mit Tintenfraß, restauriert und sehr eng neu gebunden.
II. Bildausstattung:
99 kolorierte Federzeichnungen. Gleicher Bildbestand wie im Original (Bildthemen s. Wescher; 187v ›Geistlicher am Totenbett eines Königs‹ ist das Bild zum Predigtmärlein vom Papst und Kaplan, 208v ›Ein Abt empfängt von einer Frau ein Buch‹ muß heißen ›St. Bernhard gibt seiner Schwester ein Buch‹), die geringere Zahl von Bildern ist durch Blattverluste bedingt (das ›Spiegelbuch‹ fehlt, der ›Totentanz‹ ist vollständig erhalten).
Darstellungen in enger Anlehnung an das Vorbild, weniger kunstvoll und professionell ausgeführt als in den beiden späteren Abschriften, offenbar eine einfache Kopie für einen Verwandten oder Bekannten ohne Repräsentationsanspruch.
Abb. 164: 89v. Der Tod mit Triangel führt einen Gelehrten (Kaplan) fort, Illustration zum Zimmernschen ›Totentanz‹.
Abb. 165: 147v. Der Tod am Spielbrett gegen Papst und Geistlichkeit, vorne Michael im Drachenkampf und Höllenrachen, Illustration zum ›Spiegel der Kranken‹.