62a.2.9. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 15469
Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt
KdiH-Band 7
15. Jahrhundert.
Bayern/Österreich (?).
Zur Provenienz der Fragmente liegen keine Nachweise vor. Auf den Entstehungsraum weist die Schreibsprache hin. Die Foliierung wurde im 19. Jahrhundert vorgenommen. Der Pappeinband stammt aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
1r–12r |
›Visiones Georgii‹, deutsch
Übersetzung C, Langfassung der Redaktion C, Sigle C9
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Papier, I + 12 + I Blätter (stark beschädigt durch Wurmfraß, Beschnitt und Aufkleben auf eine Leinwand, ein Viertel bis die Hälfte des Blattes fehlt den Blättern 2, 3, 9, 10, 11), 256 × 186 mm (Beschnitt an allen Rändern), Bastarda, eine Hand, einspaltig, 31–35 Zeilen. Initialen nicht ausgeführt. Unbeschrieben sind 3r, 4r oben, 4v unten, 6v, 7v, 8v, 9v, 10v, 11v, 12v.
bairisch-österreichisch.
Die unbeschriebenen zehn Blätter bzw. Blattteile waren wohl für Illustrationen vorgesehen, aufgeteilt auf sieben Bildfreiräume in folgender Reihenfolge: 7v, 11v+9v, 4/1r+3r, 4/2v, 12v+10v, 8v, 6v. Die Bildfreiräume umfassen jeweils die ganze Seite (4/1r+3r, 6v, 8v, 12v+10v), beinahe die ganze Seite (11v+9v unbeschrieben nach zwei Textzeilen) oder eine Dreiviertelseite (4/2v, 7v). Eine Neuordnung der Blätter (siehe oben) offenbart zwei zusammenhängende Textpassagen. Die erste im Kapitel zu den Teufeln als Tiere (Kapitel 11,12 nu–11,101 krefftiger nach
siehe Bildthementabelle der Einleitung zur Untergruppe 62a.2. Zur Illustration vorgesehen waren die Kapitel: Der Teufel in der Gestalt der Vertrauten (7v im Text), das Feuerrad im Feuersee (11v+9v, Textbeginn), der hohe Berg (4/1r+3r, im Kapitel), die Erscheinung des Erzengels Michael (4/2v, im Kapitel), die allgemeine Fegefeuerstrafe (12v+10v, vor dem Aufbruch in das Fegefeuer), die Bestrafung der Hoffärtigen (8v, im Kapitel), die Bestrafung der Geizigen (6v, im Kapitel). Innerhalb der Gruppe der Handschriften, die die Langfassung der Redaktion C überliefern (Nr. 62a.2.1., Nr. 62a.2.3., Nr. 62a.2.8., Nr. 62a.2.10.) besteht die größte Nähe zur Handschrift Zug, Cod. 22 (Nr. 62a.2.10.) mit ausgeführten Illustrationen und zur Handschrift München, Cgm 4872 (Nr. 62a.2.3.), die an identischen Stellen Bildlücken aufweist.