KdiH

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6.2.5. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 111

Bearbeitet von Gisela Fischer-Heetfeld

KdiH-Band 1

Datierung:

Um 1500.

Besitzgeschichte:

Aus dem Besitz von Pfalzgraf Ottheinrich; schon im Neuburg-Heidelberger Verzeichnis der Kammerbibliothek von 1556 aufgeführt. 1826 nach dem Tode von König Max I. Joseph aus dessen Kabinettsbibliothek ersteigert.

Inhalt:
1. 1v–184v ›Apokalypse‹, deutsch
Walthers 1. Zweig;
Textfassung der Koburger-Bibel, Nürnberg 1483
2. 185r–234v Regel und Testament des hl. Franziskus, deutsch
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 234 Blätter, ca. 132 × 105 mm, Textura mit Goldbuchstaben, zwei Hände (I: 1v–184v, II: 185r–234v, Bl. 104 und 111 von einer dritten Hand), einspaltig, 9–10 Zeilen, einfache Fleuronnée-Initialen in Rot, Blau und Grün, 234v österreichisches Wappen, Einband in geschnittenem Messing mit Darstellungen nach Dürers Apokalypse, sieben alte Lesezeichen.

Schreibsprache:

oberdeutsch.

II. Bildausstattung:

1r Eine als Titelbild zur ›Apokalypse‹ auf das erste Blatt aufgeklebte, unten beschnittene und angestückte ganzseitige Deckfarbenminiatur auf Goldgrund. Das Blatt ist anscheinend aus einer Handschrift des 14. Jahrhunderts ausgeschnitten, die entweder in Frankreich selbst oder unter französischem Einfluß entstanden ist.

Rahmen aus verschiedenfarbigen Ornamentstreifen zusammengefügt (Blau, Rot, Rosa, Violettrot, einfache Ornamentzeichnung in Deckweiß), außen von schmaler Blattgoldleiste gefaßt. An den oberen Ecken Dornblattranken, in der Rahmenmitte jeweils drei Blütenknospen in Rosa, Weiß und Grün. Ein schmaleres, mehrfach von den Figuren überschnittenes Ornamentband teilt das Bild in zwei Zonen. In der oberen Zone sitzt Christus als Weltenrichter im blauen, rot ausgeschlagenen Mantel über rosafarbenem Untergewand auf goldenem Thron, in der Linken die Weltkugel, die Rechte im Segensgestus erhoben. Links zwei, rechts drei Engel (Halbfiguren) aus Wolkenband und Sternenhimmel herbeifliegend und ihn anbetend (rote Flügel, die Gewänder blau, rot oder rosa). In der unteren Zone Darstellung des Höllenrachens in Grauschwarz mit züngelnden roten Flammen, in den zwei Teufel die aus dem Wolkenband herabstürzenden Verdammten ziehen. Verbindung zur oberen Zone durch einen aus seinem Grab auferstehenden Toten zu Füßen Christi.

Bildthemen:

Jüngstes Gericht.

Farben:

Flächig deckender Farbauftrag, minuziöse Zeichnung von Gesichtern und Haaren mit feinstem Pinselstrich, Binnenzeichnung des Höllenrachens und der Teufel in grau ausgemischtem Deckweiß.

Literatur:

Petzet (1920) S. 198f. – Walther (1889–1892) Sp. 704; Erich Eichler: Die mittelhochdeutsche Apocalypse in den Münchener Handschriften Cgm. 292 und Cgm. 111. Diss. Greifswald 1910; Karl Schottenloher: Pfalzgraf Ottheinrich und das Buch. Münster 1927, S. 27f.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 131: 1r. Jüngstes Gericht.

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Abb. 131.